D3WZ zündet nicht...

  • Moin - und sorry für so viel Text... :rolleyes:,


    hätte ich nicht vorgestern 45,90 Euro für das Eintragen der Standheizung in meinem Passat bezahlt, wäre das Teil heute vor Wut in die Schrottpresse gewandert...


    Vorgeschichte:
    Letztes Jahr fing unser Zuheizer im Bus an zu mucken. Bei eBay günstige, aber defekte D4WS ergattert, D3WZ rausgeworfen, und die neue nach innerer Grundreinigung mit neuen Dichtungen + neuem Glühstift eingebaut. Lief natürlich nicht, Steuergerät kaputt - neues gekauft, funktioniert.
    Wollte den D3WZ erst als Teileträger liegen lassen, aber irgendwann kam der Gedanke hoch, den im Passat als Heizung einzubauen.
    Also den Zuheizer komplett zerlegt, gründlich gereinigt, neu abgedichtet und wieder zusammengebaut. Kerze war noch recht neu. Der alten Dosierpumpe aus dem Bus (die D4WS brauchte eine neue) fehlten inzwischen die Kontakte, weil abgefault. Ging aber wieder ranzulöten. Hab mir dann langsam alle benötigten Teile besorgt und vor kurzem alles eingebaut. Hatte durch einen blöden Fehler anfänglich ein bisschen Sprit in der Brennkammer, der beim ersten, wieder "jungfräulichen" Verbrennen alles schön weiß einnebelte.
    War dann vorgestern beim Tüv und hab sie eintragen lassen, dem Tüver gefiel alles.
    Gestern wollte ich dann wieder heizen, aber die Heizung lief an, pumpte, aber verbrannte nichts.
    Da ich noch Luft in der Spritleitung (mangelhaft entlüftet...) hatte - ich ging davon aus, dass das nicht-Verbrennen damit im Zusammenhang stünde, baute ich alles auseinander, entlüftete die Leitung, und zerlegte die Heizung um den Sprit aus dem Wärmetauscher rauszubekommen.
    Alles penibel gereinigt und die Glühkerze nochmal geprüft - gaanz leicht höherer Widerstand als normal (1,1 Ohm, war sonst immer bei 0,9). Wieder zusammengebaut und gestartet...
    Gleiches Phänomen: Gebläsetest - Vorglühen - Spritförderung - Gebläseeinsatz - keine Verbrennung - Erhöhung d. Gebläsedrehzahl - schnelleres Pumpen - irgendwann Störungsabschaltung mit blinkender "F52" Anzeige der Moduluhr. :evil:
    Da alles darauf hin deutete, dass die Glühkerze die Verbrennung nicht mehr in Gang setzen konnte, war ich heute beim Boschhändler und habe eine neue Kerze in Keramikausführung (die, bei der die Kabel fest mit der Kerze verbunden sind) für 80 Euro gekauft und eingebaut.
    Heizung gestartet...und... Nichts. Genau der gleiche Mist. Also nochmal zerlegt, Sprit aus dem Wärmetauscher aufgesogen, und die Brennkammer nochmal mit Bref gespült und sogar mal trocken geföhnt.
    Zusammengebaut, starten lassen - wieder nichts :wall: :wall: :wall:


    Ich könnte... :uarrgg:


    Warum zündet sie den Sprit nicht?
    Ist das Steuergerät defekt und gibt nicht genügen Strom zu der Glühkerze weiter? (Batterie war voll, auch bei laufendem Motor keine Änderung)
    Ist von heute auf morgen die Brennkammer hops gegangen, ohne das sichtbar irgendwas verändert wurde?


    Ich weiß nicht mehr weiter... :(
    Hat jemand noch einen Tipp?


    Vielen Dank!

  • Moin,


    genug Spannung hat Deine Batterie? Kommt auch vorn am Heizgerät an? Hast Du beim Startvorgang mal den Motor laufen lassen? Nach wieviel Minuten bricht die Heizung ab? Wasserpumpe läuft auch?


    Gruß Markus

  • Moin,


    danke für die Antwort! :)
    Batterie hat 12,8 Volt, aber daran liegts nicht. Sprit wird ja gefördert, nur verbrennt er nicht - das impliziert, dass es keine Unterspannungsabschaltung geben kann :evil:
    Da das Steuergerät via Flammfühler keine stabile Verbrennung erkennt wird nach 90 Sekunden abgebrochen und ein weiterer Startversuch unternommen, und da auch der nicht erfolgreich verläuft wird noch kaltgeblasen und anschließend in die Störungsabschaltung gegangen (Fehlercode 52).


    Ob die Wapu läuft oder nicht ist bei mir im Moment leider egal, weil der gute Sprit einfach unverbrannt durch den Auspuff geblasen wird und nicht das Wasser erwärmt :t_dn:


    Viele Grüße,
    Lars

    • Offizieller Beitrag

    Moin


    da keine wramen Abgase austreten hat der Flammfühler auch nichts zu fühlen.
    Eine Strommessung (auch die gesamte Zuleitung) ,bzw Messung ob die Glühkerze mit Spannung versorgt wird, beim Starten, wäre eine Aussage.


    Strom , gerne mit einem Zangenamperemeter messen. Ich meine es sollten gute 10 A Fließen wenn die Glühkerze an ist.


    Gruß
    Urs

  • Moin Urs,


    ein Zangenampèremeter habe ich leider (noch) nicht.
    Was aber auch ohne zu messen war: Kurz nach dem Starten sinkt die Batteriespannung um 0,2 Volt, wenn das ZH-Gebläse läuft, Sprit gefördert wird, aber die Glühkerze nicht mehr bestromt wird steigt die Spannung wieder um 0,1 Volt an.


    Die Spannung direkt an der Glühkerze zu messen wird ein bisschen fummelig, weil bei der neuen Keramikkerze alle Kontakte mit Schrumpfschlauch überzogen wurden, und ich das Messen direkt im Stecker zum Steuergerät machen muss. Werde ich aber nachher mal probieren.


    Beim (Vor)Glühen wird das Gerät an der Seite in der die Kerze steckt, fühlbar warm...


    Viele Grüße,
    Lars


    PS: @ Markus: Der Flammfühler ist vollkommen ok - weil es leider keine Flamme gibt, kann er auch nichts messen ;)

  • So... ich habe eben mal gemessen:
    Motor aus, an der Glühkerze kommen 4,7 Volt an -
    Motor an, an der Glühkerze kommen 4,1 Volt an.


    Das ist zwar die Keramikkerze mit nur 0,4-0,5 Ohm Innenwiderstand, aber das ist doch trotzdem viel zu wenig?? ?(


    Ist das Steuergerät kaputt?
    Wobei ich irgendwo mal (ich glaube in dem Thread in dem es ums Glühkerzenvernichten ging) gelesen hatte, das ein anderer Zuheizer auch bloß 4-5 Volt an die Kerze weiterleitete.


    Hat vielleicht noch jemand ein Steuergerät vom D3WZ rumliegen, das verkauft werden könnte? Bei eBay siehts da im Moment eher mager aus.


    Viele Grüße,
    Lars

  • Ehrlich gesagt: Keine Ahnung ;)


    Bernd... Hiiilfeeee :D


    Allerdings fiel mir noch auf, dass das Steuergerät bei den Glühvorgängen selbst warm wurde... Spricht vielleicht eher für einen Widerstand?


    Viele Grüße,
    Lars

  • Das habe ich gemessen ;


    habe Heute Zwei Mess-Zyklen mit meinem aufgerüsteten Zuheizer gefahren. Erster Test nur mit Batteriestrom, also 12,8 Volt Bordspannung, den Zweiten Test mit laufendem Motor, 14,2 Volt Bordspannung.


    Die Spannung die ich an der Glühkerze gemessen habe, ging von 5,5V bis maximal 7V, sowohl in der Startphase als auch in der Phase des Abschaltens, wo ja die Kerze noch einmal zu glühen beginnt um sich zu reinigen.


    Es wurde also zu keiner Zeit eine Spannung von über 8V erreicht, welch der Glühkerze gefährlich werden könnte.

    • Offizieller Beitrag

    Evtl kann die Spritmenge zu hoch sein, so dass der Brenner absäuft.
    Testweise ein paarmal mit abgezogener Spritleitung starten, damit die Kerze freibrennen kann.


    Sollte die Fördermenge der Pumpe zu hoch sein, müsste man die Pumpe etwas drosseln.
    Wie das geht, schreib ich dann per PN.Ich möchte nicht alle Tricks veröffentlichen.....

  • Moin Bernd,


    leider schon probiert, ohne Erfolg. Bei mehreren Versuchen der Spannungsmessung lief der Sprit in ein Glas (das soll ja wieder in den Tank ;) )
    Hab auch schon die geförderte Menge gemessen - das waren nach den 90 Sekunden 7,6 oder 7,8 ml, weiß ich nicht mehr genau. Auf jeden Fall am oberen Limit des Toleranzbereiches.
    Vielleicht hilft drosseln ein bisschen, aber ich habe das dumme Gefühl, dass an der Kerze zu wenig Spannung ankommt - denn bis auf 7 Volt wie bei imokatze ging mein Multimeter nie. Da waren maximal 5 Volt drin in der ersten Testphase, als die Batterie noch am schwächsten war. Je größer die Batteriespannung, desto kleiner war die Spannung die an der Kerze ankam...

    • Offizieller Beitrag

    Moin,


    Zitat

    Original von aidas
    Ist die Glühkerze nicht getaktet?


    Meines Wissens nach ist sie nicht getaktet. Ich habe bei meiner 2001er D4WS auch die dafür typischen Spannungschwankungen nicht messen können.
    Zumindest zu Beginn der Startphase macht eine Taktung auch nicht wirklich Sinn.

    • Offizieller Beitrag

    Moin,


    Zitat

    Original von Lars_1Z
    ein Zangenampèremeter habe ich leider (noch) nicht.


    Selbst billigste Baumarkt-Multimeter haben einen 10A-Messbereich, bessere Multimeter einen 20A-Bereich. Das sollte für für das Heizgerät ausreichen.


    Reinkopiert aus Deinem anderen Beitrag:


    Zitat

    Original von Lars_1Z
    Das ist zwar die Keramikkerze mit nur 0,4-0,5 Ohm Innenwiderstand, aber das ist doch trotzdem viel zu wenig??


    Wenn der Glühkerzenstrom geregelt wird, was ich nicht weiß, dann stellt sich an der GK eine vom Widerstand der GK abhängige Spannung ein. Dann käme es mit den 4 bis 5 Volt hin.


    Hat hier jemand ein defektes und/oder freigelegtes Steuergerät? Dann könnte man doch mal ein wenig 'reverse engineering' betreiben.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von UdoZ
    ....
    Hat hier jemand ein defektes und/oder freigelegtes Steuergerät? Dann könnte man doch mal ein wenig 'reverse engineering' betreiben.


    Ich hätte eins von einer D4WS.
    Es ist noch eins von der Sorte, die nicht komplett vergossen waren.
    Der Prozessor ist zugänglich ;)


    Die Glühkerzen werden übrigens getaktet.
    Das kann man sehr schön beobachten, wenn man ein Zeiger-Messinstrument ohne Dämpfung zur Strommessung benutzt (z.B. Kfz-Amperemeter).
    Die Nadel schwingt beim Vorglühen mit ca. 5-10 Hz. Die Taktung erfolgt also recht langsam.

    • Offizieller Beitrag

    Moin,


    Zitat

    Original von Bernd 75kW
    Die Glühkerzen werden übrigens getaktet.


    Bei allen Heizgeräten?
    Ich war an meinem D4WS mit dem Oszi und konnte keine Taktung feststellen. Getaktete Ströme in der Größenordnung von 8 Ampere sollten eingentlich erkennbaren Einfluss auf die Spannung haben.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von UdoZ
    Moin,



    Bei allen Heizgeräten?
    Ich war an meinem D4WS mit dem Oszi und konnte keine Taktung feststellen. Getaktete Ströme in der Größenordnung von 8 Ampere sollten eingentlich erkennbaren Einfluss auf die Spannung haben.


    hmmm.....
    Ich hab´s bei der D5WZ vom Chris beobachtet.
    Mit dem Oszi war ich bislang noch nicht an der Glühkerze....
    Sicher ist aber auch, dass die herkömmlichen Digital-Multimeter bei derart getakteter Spannung mehr oder weniger Müll anzeigen.


    In meiner früheren Firma mussten die Messgeräte extra umgebaut werden, um die (getaktete) Heizspannung am Thyratron eines Lasers zu messen.
    Jedes handelsübliche Gerät versagte in dieser Disziplin bzw. lieferte unplausible Ergebnisse.

  • Zitat

    Original von Bernd 75kW


    Moin,


    mal 'ne blöde Frage:
    Ich dachte immer, dass das Takten einer Spannung nahezu verlustfrei abläuft...
    Wieso wird dann mein D3WZ-Steuergerät beim Glühen (richtig) warm?


    Vielleicht hat Eberspächer irgendwann umgestellt von Widerstand auf Taktung?
    Ich muss mal nachgucken, ob ich es noch habe, aber als damals das Steuergerät unserer D4WS kaputt ging und wir das neue bekamen, habe ich das alte versucht von der eingegossenen Masse zu befreien (zumindest ein bisschen) und das sah meiner Meinung nach anders als auf Bernds Foto aus.


    Kann man denn mit einem analogen Multimeter getaktete Spannung gut erkennen? Dann fahre ich nachher mal zu uns auf den Flugplatz, ich glaube wir haben noch ein altes Gerät.


    Viele Grüße,
    Lars

    • Offizieller Beitrag


    Dass die Steuergeräte beim Vorglühen spürbar warm werden, hab ich bisher noch nicht festgestellt.
    Ich hab auch noch einen D3WZ mit einem alten Steuergerät (das mit dem 14-poligen Stecker) bei mir im Bus. Ich werde nachher mal schauen, ob das Gerät warm wird.


    Bei dem D5WZ von Chris konnte man am Amperemeter die Takte erkennen. Die Nadel zitterte im Bereich zwischen ungefähr 0 und 15A hin und her. Diese Kfz.-Bordinstrumente sind natürlich Schätzeisen, was die Genauigkeit angeht. Aber darauf kommt es in diesem Fall ja nicht an.

  • Ich hab eben mal den Keller durchwühlt und das alte Steuergerät gefunden.
    Es war von einer D4WS - laut eBay-Verkäufer soll die Heizung ab Werk in einem T4 eingebaut gewesen sein. Glaube ich ihm aber nicht, weil bei Anschluss der Heizungsdiagnose an die K-Leitung vom Bus bei VAG-Com nur Müll rauskam ;)
    Angeschlossen an die Eberspächer-Moduluhr und die Diagnose funktionierte.


    Hier mal die drei Bilder, nicht sonderlich toll, weil dieses Zeug grauenvoll verklebt..