Inzwischen hat auch der "kleine" Bus eine LiFePO4-Batterie bekommen.
Es handelt sich um die Batterie, die zuerst in meinem Bus verbaut war, und nicht unter den Sitz passte.
Der California hat ein ausreichend großes Batteriefach, wo man auch noch größere Batterien einbauen kann.
In meinem Bus ist jetzt eine Batterie vom selben Hersteller und mit gleicher Kapazität, aber in einem kleineren Gehäuse verbaut (278 mm statt 353 mm lang).
Die fast 30 Jahre alten Gel-Batterien, die noch zur Erstausrüstung gehörten (Baujahr 12/95), haben erstaunlicherweise noch funktioniert,
aber die Kapazität war deutlich geringer als im Neuzustand.
Die Ladeleitung beim California hat 20 mm² (2x 10 mm² parallel), ist also ausreichend dimensioniert. Auch hier ist ein spannungsgesteuertes Cyrix-Trennrelais vorhanden.
Allerdings ist die Lichtmaschine kleiner (90 statt 170 Ampere und 14,4 statt 14,7 Volt). Der Ladestrom ist mit ca. 35A deutlich geringer als beim Carthago, aber immer noch völlig ausreichend.
Auch hier musste in die Masseleitung des Trennrelais eine Diode eingefügt werden, damit das Relais nicht zu spät trennt.
Außerdem ist die Masseleitung von Trennrelais nicht an Masse angeschlossen, sondern an Klemme 50 des Anlassers. Dort war bereits das werkseitige Trennrelais angeschlossen,
um zu verhindern, dass das Relais beim Starten anzieht, und dadurch der in der Minusleitung der Zusatzbatterie befindliche Shunt (Messwiderstand) zerstört wird.
Das im California werkseitig vorhandene Ladegerät kann ohne Änderung weiterverwendet werden. Es lädt die Batterie mit 10 Ampere, sofern keine weiteren Verbraucher eingeschaltet sind.
Auch hier wird zunächst bis zu einer Spannung von 14,4 Volt geladen, und dann auf 13,8 Volt reduziert.
In der Praxis ergaben sich folgende Erkenntnisse:
Der Preis für zwei neue Blei-Gel-Batterien mit je 90 Ah (wie die ab Werk verbauten) ist nahezu identisch mit dem Preis einer 100 Ah LiFePO4-Batterie.
Der Wagen ist nach dem Batterietausch ca. 50 kg leichter, was sich auch in der Beschleunigung bemerkbar macht. Sie ist zwar nur geringfügig besser, aber immerhin.
Die Kapazität der neuen Batterie kann zu 100 % genutzt werden, so dass im Prinzip dieselbe nutzbare Energie wie mit den alten Batterie zur Verfügung steht.
Die Kapazitätsanzeige im Westfalia-Display ist für neue Batterie ungeeignet, und zeigt unplausible Zustände an, die Spannungsanzeige funktioniert aber einwandfrei.
Bei Spannungen unter 12,8 Volt ist eine LiFePo4-Batterie nahezu entladen.
Zu beachten ist ferner, dass LiFePO4-Batterien immer mit ausreichend Ladung gelagert werden müssen (z.B. Winterlager). Dabei sind die Folgen noch drastischer, als bei einer Blei-Batterie.
Bleibatterien lassen sich mit etwas Mühe noch halbwegs reanimieren, wenn man sie mal "vergessen" hat. Bei einer LiFePO4-Batterie ist mit einem Totalschaden zu rechnen, sobald die Zellenspannung unter 2,5 Volt sinkt.
Zwar schaltet das BMS die Batterie ab, wenn eine kritische Spannung erreicht wird, wenn dann aber nicht nachgeladen wird, kommen die Zellen durch den Eigenverbrauch des BMS in den Bereich der Tief-Entladung, und sind dann nicht mehr zu retten.
Allerdings ist es in den meisten Fällen möglich, die Batterie zu öffnen, um defekte Zellen zu ersetzen. Spätestens hier sollte man aber als Laie keine Experimente machen, denn so eine Batterie kann auch mal richtig böse werden und in Flammen aufgehen.