Startprobleme nach Erschuetterung

  • Hallo Zusammen,


    bin mit dem Bus - AHY Multivan Bj 99 - gerqde in Tunesien im Urlaub. Nach dem Durchfqhren einer Querdelle, die in der Nacht nicht zu erkennen war, ist der Bus zwar weitergefahren hat aber seitdem Startprobleme: es dauert bei warmem Motor 1-2 Sekunden und bei kaltem heute erst nach dem 2. Versuch. Hat jemand eine Idee?


    Danke, Hamfor.

    • Offizieller Beitrag

    Hi


    Das wird bestimmt ein kleines Ratespiel , wenn die "Startprobleme" nicht sogar ein Zufall waren ?


    Der Anlasser dreht ? Und Die Armaturen leuchten (also Batterie und Öldruckanzeige ) wenn die Zündung eingeschaltet wird ?


    Achte mal darauf ob die Vorglühlampe beim einschalten der Zündung evt. nur leicht glimmt , dann das klassische Relais 109.


    Kann jemand beim Kaltstart mal auf den "klarsichtigen" Schlauch schauen ob Blasen in der Leitung sind .


    Das sind so 2 Dinge die mir zu deiner Beschreibung einfallen.


    Gruß
    Urs

  • Hallo zusammen,


    sind immer noch an den Problemen dran und mit unserem Latein am Ende. Die Neuigkeiten:


    Zunächst die aktuellen Symptome:
    Der Anlasser dreht aber schlechter Start und weisser Rauch (manchmal gemischt auch mit schwarz) auch bei warmem Motor. Extrem schlechter Start und weisser (teilweise schwarzer) Rauch nach mehr als einige Stunden Ruhe. Generell je kälter der Motor desto schlechter. Manchmal geht er beim ersten Versuch kurz an aber gleich wieder aus. Dann dauert es länger. Er started meist nach 5 bis 10 Wiederholungen und langem Anlassen. Nach dem Start fängt nach einigen Sekunden ein rhytmisches Klackern/Schleifen in der Nähe der 5. Eispritzdüse (rechts in Fahrtrichtung) an und bleibt so. Ansonsten nichts in Sachen Motorleistung bemerkt. Elektrik am Armaturenbrett ist auch unauffällig.


    Zum aktzuellen Stand:
    Wir waren noch gestern bei einem empfohlenem Schrauber (wollten bisher nicht zum Freundlichen uind auf den Schrauber warten, bis er Zeit hat). Er hatte auf den Dieselktreislauf getippt und zunächst den Dieselfilter gewechselt. Hat nichts gebracht. Er hat eine Einspritzdüse bei laufendem Motor gelockert, der Leerlauf hat sich verschlechtert - diese Düse ist also ok. Die restlichen Düsen konnte er nicht prüfen. Er musste für das Wochenende weg und hat empforhlen, zunächst einen Dieselkreislaufreiniger zu probieren, dann alle Einspritzdüsen prüfen zu lassen. Wir haben gestern den Düsenreiniger reingekippt und den Motor ein Paar Kilometer hochtourig gefahren. Keine Besserung. Wir waren dann heute beim Bosch-Dienst konnten aber ohne Termin nicht dran kommen. Nächster Termin ist Mitte der Woche. Sie haben aber gesagt, dass es nicht unbedigt an den Düsen liegt.
    Jetzt geht es aber in Richtung Urlaubsende und wir trauen uns nicht so richtig die lange Fahrt nach Deutschland mit dem Problemen anzugehen. Was empehlt ihr?


    Jetzt tappen wir richtig im Dunklen:
    Kann es an den Einspritzdüsen liegen?
    Wäre es die richtige Reihenfolge, mit den Düsen als nächstes anzufangen.
    Kommt das Klackern/Schleifen auf der rechten Motorblockseite von der Einspritzdüse?
    Kann es am Zahnriemen liegen (kann er duch die heftige Delle verrutscht sein)? Kann es sein, dass sich durch die Erschütterung dort etwas gelockert hat und deshalb schleift?
    Ich habe gerade auch von der Vakuumpunpe gehört, kann das der Grund sein?
    Kann es an den Glühkerzen liegen? (ich hatte im letzten Winter drei erneuert).
    Kann es doch an der Elektrik liegen?


    Sonst eine Idee?


    Danke & Gruß
    Hamfor.

  • Hallo hamfor,
    das hört sich irgendwie nicht so gut an.


    Schlechter Start (warm und kalt) mit deutlicher Rauchentwicklung + Schleifgräusche (rechts in Fahrrichtung) könnte auf den Zahnriemen als Verursacher hinweisen.


    Zahnriemenschutz ausbauen, innen auf Schleifspuren kontrollieren.
    Zahnriemen auf ruhigen Lauf prüfen, Motor starten, Leerlaufdrehzahl und schauen, ob der ZR li/re auf dem Zahnrad "wandert". Oder ob er ruhig mittig bleibt.
    Spannrollenzustand prüfen


    Und - eigentlich das Wichtigste - Steuerzeiten prüfen.


    Vielleicht ist wirklich der ZR einen Zahn übersprungen.
    Wann war der letzte Zahnriemenwechsel ?
    Derzeitiger KM-Stand ?


    Grüße
    Klaus-TDI

    • Offizieller Beitrag

    Das schleifende Geräusch auf der rechten Seite (Beifahrerseite) ist ein Alarmzeichen höchster Priorität.
    Den Motor nicht mehr starten, bevor der Zahnriemen bzw. die Steuerzeiten überprüft wurden.
    Sehr wahrscheinlich ist der Zahnriemen bereits übergesprungen.
    Sollte er noch weiter überspringen, würde ein Motorschaden die Folge sein.


    Die Zylinder werden übrigens von der Riemenscheibe aus gezählt.
    Der fünfte Zylinder liegt daher auf der Getriebeseite.

  • Zitat

    Original von Bernd 75kW


    Den Motor nicht mehr starten, bevor der Zahnriemen bzw. die Steuerzeiten überprüft wurden.


    Er hat den TDI eh schon hochtourig über die Piste gefahren (Dieselreiniger).
    Da sollte eine Minute Leerlauf keinen zusätzlichen Schaden mehr anrichten.
    Einen Zahn Versatz schafft der TDI i.d.R. ohne bleibenden Schaden.
    Startet schlecht, russt wie ein kaputter Ofen und hat oft weniger Leistung.


    Aber bei derartigen Startproblemen wäre es sicher besser, nur noch einmal starten, um möglichst drehzahlniedrig zur Werkstatt zu fahren.


    Der TDI hat jetzt schon eine richtige Tortur hinter sich.


    @ hamfor: Egal was Du machst bzw. machen musst, kaum Drehzahl, niedrige Leistungsanforderung, vorsichtig in die Werkstatt.
    Keine weiteren Experimente mehr.


    Grüße
    Klaus-TDI

  • Hallo Klaus, hallo Bernd,


    vielen Dank für die schnelle Antwort. KM-Stand ist 141tkm, Zahnriemenwechsel bei 232tkm - also fast neu. Ich versuche es gleich, den Schutz auszubauen und nach deinen Anleitungen zu prüfen - habe noch nie gemacht, vielleicht finde ich eine Anleitung. Ansonsten muss ich nach Eureren ersten Beurteilungen wohl doch am Montag zur Werkstatt. Aber nochmal kurz zur Klarstellung: Das Geräusch ist irgendwie zw. Klakern und Schleifen und eher leise. Ich denke aber, dass der der Motor ansonsten ruhig läuft. Das hat auch der Schrauber von gestern so beurteilt.


    Gruß
    Hamfor.

  • Zahnriemen also neu.
    Jetzt mal eine mutige These aus der Ferne:
    Ev. durch den "Aufschlag" in der Querdelle mit der damit wohl verbundenen Drehmomentspitze auf Getriebe und Motor könnte sich die Spannrolle des Zahnriemens "gelockert" und in der Spannung nachgegeben haben. Falls nicht richtig fest fixiert. Ist schon mehrmals passiert.
    Der Riemen überspringt dann zwar nicht unbedingt, aber durch die Längung verdreht sich die Nockenwelle leicht, Steuerzeiten und Förderbeginn sind dann verstellt.
    Mit zunehmender weiteren Nutzung des Motors könnte aber wirklich der Riemen komplett locker werden. Dann hast Du ein wirkliches Problem.


    Bitte zuerst die Zeigerstellung der Spannrolle prüfen (lassen).



    Grüße
    Klaus-TDI

  • habe jetzt selbst ein Paar Prüfung und ich meine ziemlich gute (Stolz :) ) - Problem aber noch nicht gelöst:


    - Viele Teile um den Zahnriemen ausgebaut,, Schutz leicht herausgehoben. Scheint o.k. zu sein (keine Schleifspuren).


    - Motor ohne diese Teile angelassen (wieder schlecht angesprungen) und das Geräusch nachverfolgt. Teilw. eher ein Klopfen / Zischen. Ich glaube auch eher etwas links vom Zahnriemen (in Fahrtrichtung) und eher von oben im Bereich Motobock zu hören, vielleicht zw. Motorblock und Kühler oder hinter dem Motoblock in Richtung Innenraum. Und jetzt wahrscheinlich das wichtigste - ich habe ja den Wiki Artikel über Vakuuppunpe: Geräusch verschwindet nach mehrfac betätigen des Bermspedals und kommt ein Paar Sekunden nach loslassen des Pedals wieder. Grund könnte/sollte Vakuumpumpe sein (?). Das ist mal zum Geräusch, wenn das stimmt.


    Die Startprobleme sind aber damit nicht gelöst. Können Einspritzdüsen oder Glühkerzen der Grund sein und damit es sich bei der ganzen Problematik (Startprobleme und Geräusche) um zwei verschiedene Probleme handelt? Und muss ich, Klaus, deine Vermutung wegen der Spannrolle weiterverfolgen?


    Was meint ihr?


    Dank & Gruß
    Hamfor.

    • Offizieller Beitrag

    Moin,


    Glühkerzen kann man bei den derzeitigen Temperaturen ausschließen. An die Düsen würde ist erst später denken: z.B. wenn der Motor im Leerlauf seltsam rauh, unruhig etc. läuft.


    Wie voll ist denn der Tank? Vielleicht wurde ja der Tankgeber durch die Erschütterung beschädigt (häufiger Fehler) und die ESP zieht nun Luft bei nicht vollem Tank.
    -> http://www.t4-wiki.de/wiki/Tankgeber


    Prüfe doch mal, ob an der Dieselleitung an der ESP Luft ist; die durchsichtige Leitung ist der Vorlauf. Gleich rechts neben dem gelben Pfeil kannst Du die Leitung sehen:


    [Blockierte Grafik: http://www.t4-wiki.de/wiki/images/thumb/Dr01web.jpg/350px-Dr01web.jpg]
    (Bild Klaus-TDI aus T4-Wiki)

  • Danke für das Bild. Gerade geprüft, keine Luftblasen. Allerdings - komischerweise - auch keine großen Probleme (vielleich weil der Motor noch heiß ist).
    Tank ist auch zur Hälfte voll. Gestern mit dem Reiniger 30 Liter getankt und der Zeiger sie richtig gezeigt.


    Jetzt sind wir wieder beim Punkt: was ist der Grund der Startprobleme??? oder was wäre als nächstes zu Prüfen?

  • Zitat

    Original von hamfor
    Hallo,


    muss noch was neu/widerlegen. Habe nochmal gestartet und den durchsichtigen Schlauch beobachtet; kleine Luftbläschen (2-3 Stück). Ist das ein Problem?


    Ja.
    Das ist ein Startproblem.
    Volltanken, dann nochmals testen.


    Wenn das Geräusch die Vakuumpumpe verursacht und Luftblasen in der Dieselleitung sind, dann bau den ZR-Schutz wieder ein.
    Sei froh, vermutlich ist der Tankgeber (siehe Udos Posting) defekt.
    Einfach immer den Tank fast voll halten. :D


    Grüße
    Klaus-TDI

    • Offizieller Beitrag

    Mit Luftblasen in der Dieselleitung sollte man aber auch nicht noch lange fahren.
    Die Pumpe bekommt dann u.U. nicht mehr die erforderliche Schmierung über den Kraftstoff und geht kaputt.
    Zunächst muss die Ursache für die Luftblasen gesucht und beseitigt werden.
    Möglicherweise sind dann auch die Startprobleme verschwunden.

  • Hallo zusammen,


    die Luftblasen sind minimal, teilweise fast schwer zu sehen - können auch solche winzigen Luftblasen Startprobleme verursachen? Außerdem sind sie auch bei laufendem Motor noch da.


    Und noch was: auch mit Volltank sind die Startproleme noch nicht verschwunden. Bleibt trotzdem der Tankgeber als mögliche Ursache?


    Danke & Grüße
    Hamfor.

    • Offizieller Beitrag

    Wenn Luftblasen sichtbar sind, dann ist die Kraftstoffanlage irgendwo undicht. Es dürfen während des Betriebs keine Luftblasen in der Kraftstoffleitung sichtbar sein.
    Bei abgestelltem Motor läuft der Kraftstoff dann in den Tank zurück, weil Luft von aussen eindringt. Da der Tank tiefer liegt, als der Rest der Kraftstoffanlage, wird auch kein Kraftstoff austreten.


    Der Motor springt dann mehr oder minder schlecht an, je nachdem, wie lange es dauert, bis wieder genug Kraftstoff zur Verfügung steht. Es kann auch vorkommen, dass der Motor spontan startet, dann aber wieder aus geht oder zu ruckeln beginnt.


    Merkwürdig ist allerdings, dass das ganze Dilemma schlagartig einsetzte.

  • Danke Bernd,


    die Sympthome entsprechen dem, was du beschrieben hast, auch dass der Motor manchmal spontan startet aber dann gleich wieder ausgeht.


    Das Dilemma setzte eben sofort nach heftigen Ershütterung ein (da ist der Motor zwar nicht ausgegangen, aber dann gleich der nächste Start nach dieser Fahrt war problematisch, obwohl der Motor noch sehr warm war). Aber vielleicht steckt genau dort die Antwort: was kann passiert sein, dass nach einer Erschütterung Luft anfängt, in die Kraftstoffleitungen einzutreten, unter der Annahme, dass die kleinen Luftblasen das Problem sind? Das GEräusch der Vakuumpunmpe war vielleicht schon gewesen aber nicht wahrnehmbar ...

  • Zitat

    Original von hamfor
    ....
    Und noch was: auch mit Volltank sind die Startproleme noch nicht verschwunden. Bleibt trotzdem der Tankgeber als mögliche Ursache?


    Danke & Grüße
    Hamfor.


    Normalerweise nicht.
    Der Tankgeber hat eine "Sollbruchstelle", etwa beim halben Tankvolumen.
    Wenn der Tank voll ist, wäre dann das Starten problemlos.


    Könnte am Dieselfilter die berühmte Dichtung des Vorwärmventils defekt sein ?
    Oder ist die Fixierung nicht mehr stabil ?


    [Blockierte Grafik: http://t4-wiki.de/wiki/images/Kraftstoffversorgung_Dieselfilter_Anschluss.jpg]
    (Bild aus t4-wiki.de)


    Grüße
    Klaus-TDI