Entscheidungshilfe Radlager hinten - Verstärkt oder Normal?

  • Zitat

    Original von MightyMarxMan
    Spricht eigentlich was degegen, das sympathische Kegelrollenlager auch vorne einzubauen? Die Abmessungen der Lager ist ja gleich. Und wenn sie von gleich guter Qualität und noch günstiger sind als die FAG. Was meint ihr? Bei mir ist vorne rechts ein deutlich spürbares Spiel und heulen ist meine ich auch bei den anderen zu hören.


    Gruß 3M


    Ich poste hier mal die Antwort/Zitate im t4forum:


    Zitat

    Zitat von »LA6U«
    ...
    Macht es eigentlich Sinn die Timken Lager, die wohl vornehmlich für hohe radiale Last (Kräfte) an der Hinterachse konstruiert wurden, an der Vorderachse zu verbauen wo durch den verhältnismäßig schweren Motor bei Lenkeinschlag, Kurvenfahrt eine hohes axiale Kraft an der Radnabe anliegt. Ist das Kegelrollenlager in diesem Lastfall einem höheren Verschleiss unterlegen oder sind die doppelreihigen "einfachen" Kugellager dafür besser geeignet?


    Hier auf Seite 329 vorletzter Absatz und Tabelle auf folgender Seite ist ein Unterschied zwischen Kegel und Kugelrollenlager aufgezeigt - eigentlich genau Deine Bedenken. Aber ohne die Geometrie der T4-Lager zu kennen zu oberflächlich.
    Aussendurchmesser D, Gesamtbreite B und Verhältnis B/H sind beim T4 nämlich abweichend zur Tabelle gleich. Ansonsten finde ich meine Entscheidung im Text bestätigt: Zitat: "Kegelrollenlagereinheiten kommen hauptsächlich dann zum Einsatz, wenn eine höhere Traglast, wie z.B. für SUV oder LightTruck-Anwendungen, gefordert wird." 8)


    Aber: Zitat "Dies geht aber zu Lasten einer geringeren Momententragfähigkeit und damit Kurvenbelastbarkeit" - Anm.: Im Gegensatz zu Schrägkugellagereinheiten.
    Im Zweifel also Pro "Standard-Lager" an der VA!


    Zitat

    RalphCC
    Theoretische Frage: Und warum ist mein hinteres Kugel-Radlager kaputt gegangen? Vorne wurden die viel mehr gequält (Stichwort: über Steine klettern) und haben dort auch die höhere Achslast zu verkraften.


    Zitat

    LA6U
    Zu deinem kaputten Radlager hinten könnte man nur Vermutungen anstellen:
    Du hast die Thema weiter oben selbst schon angesprochen- Bei 360 tkm Gesamtlaufleistung wird vermutlich die Abdichtung nicht mehr die Beste sein, vermutlich ist daher Feuchtigkeit eingedrungen, die das Lager langfristig ausgewaschen hat.
    Durch das aufgewirbelte Wasser der VA, ist die HA sowieso mehr Spritzwasserbeschuß ausgesetzt ist als die VA.
    Du hast es zwar nicht erwähnt, aber wenn wir schon bei Vermutungen sind würde ich auf hinten rechts tippen. Die Straßen sind nach rechts geneigt und dort befinden sich bei Nässe die meisten Pfützen und Wasserlaachen. Ebenfalls sind die meisten Schlaglöcher und Bürgersteige rechts, welche beim Durch- und Überfahren den Verschleiß zusätzlich fördern.
    Wie gesagt alles nur Vermutungen, nicht persönlich nehmen und vieleicht auch nicht auf alle T4 eins zu eins übertragbar, jedoch mal einer Überlegung wert.


    Nehm ich nicht persönlich - war aber rechts ;)
    Wenn ich überlege was das Lager so mitgemacht hat - Tauchfahrten in Island, Staub u. Dreck in den Alpen,
    Aber wahrscheinlich haben die Tauchfahrten im feinen Lehmmatsch des Mammutpark dem Lager (und zwei Wellendichtringen) den Rest gegeben.
    Bin schwer am Überlegen ob ich das den Dichtungen nochmal antue!


    Zitat

    LA6U
    Wird wirklich immer interessanter, bliebe nur noch die Frage zu klären, welche Teilenummer das normale HA Kit (800- 1200kg Nutzlast) für die Syncrofahrer hat.
    Habe leider keinen Edgar- Im VAG RLF steht was von einer Sechskantschraube 150 Nm Anzugsmoment welche mE. auch an der VA verwendet wird. Da alle 4 Radnaben gleich sind, könnte das Hinterachskit für den Syncro ja rein theoretisch das Kit 701 498 625 sein und ob es das Timken als HA Kit für den Syncro gibt?
    Oder muss das dann einzeln zusammengestellt werden?
    Wer kann das mal überprüfen?
    Grüße, la6u


    Wie schon oben von Dir geschrieben gab es den Syncro nie mit der Nutzlast von 2000kg, Also auch kein Kit mit verstärktem Radlager.
    Das Standardlager ist aber dasselbe wie beim Nichtsyncro - nur das Kit hat eine andere Nummer (701 598 625 A )wg. der kürzeren Zentralschraube M16x87 (wie an der VA) anstelle der M16x120 für nicht-Syncros.

    :bye:
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  • Ok danke für die Antwort. Jetzt habe ich auch keine Fragen mehr dazu, außer dass ihr evt. noch eine Empfehlung für eine günstige Quellle für die Teile habt. Geschaut habe ich schon, aber vielleicht habt ihr ja eine bessere Quelle.


    Lager


    Gruß 3M

  • So, auf der Heimfahrt vom Islandurlaub kommend, hat sich das hintere rechte Radlager wieder deutlich gemeldet - witzigerweise erst im Hamburger Elbtunnel.
    Ich nehme an die ganze Furterei und Rappelei hat dem Timken-2t-Kegelrollenlager den Rest gegeben - Also ist es genausowenig "wasserdicht" wie das Standard-Kugellager von FAG.
    Heute, mittlerweile sehr laut, hab ichs rausgeschmissen und zerlegt. Ich konnte hierzu ein nettes Gerät von einem Freund verwenden (ja, einem Dreibackenfutter nicht unähnlich).
    Es hat genauso versagt wie das Normale - Rost im inneren Laufring (im Bild unten, Richtung Antriebswelle) und entsprechende Rattermarken. In der radzugewandten Seite sind auch Macken zu sehen (im Bild die obere Lagerseite). Auffällig war die geringe Menge Fett im Lager - da würde man sich im Radlagergehäuse einen Fettnippel wünschen - mit entsprechender Bohrung/Nut im Radlagerring.


    Da noch ein FAG im Keller war, hab ich nun wieder das drin. Mal schaun wie lange die anderen halten.


    Soweit erstmal zu diesem Thema.


    Gruß,
    RalphCC

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von RalphCC
    ..... - da würde man sich im Radlagergehäuse einen Fettnippel wünschen -


    Für einen Maschinenbauer wäre das eigentlich eine leichte Aufgabe, das Lagergehäuse anzubohren, und einen Schmiernippel draufzuschrauben.


    Mit dieser "quick-and-dirty"-Methode habe ich zu BW-Zeiten der kollabierenden Hinterachse meines damaligen Escort´s das Leben bis zum Kompanieurlaub verlängert.
    Die war zwar normalerweise ölgeschmiert, aber Fett ging auch, war in großen Mengen erhältlich, und es lief vor allem nicht aus der defekten Dichtung der Kardanwelle, die während einer längeren Fahrt für einen bis in die Ewigkeit konservierten Kofferraumboden gesorgt hat. :D :D


    "Und denk immer an die Mahnung: Mit dem Fett nicht sparsam sein!"

  • Ich weis aber nicht, ob da dann wirklich genug Platz ist, um da was rein zu drücken.

    Es ist nicht schlimm etwas nicht zu wissen , aber es ist sehr schlimm nichts wissen zu wollen .
    Und dazu lernen wollen wir doch alle . Oder nicht ??
    Gruß Detlef

  • Der Abschmiernippel ist nicht das Problem - eher der Weg in das Lager hinein. Und einfach die Lagerschale auf Höhe des Schmiernippels anbohren dürfte bzgl. Späne im Lager schwierig werden (vom gehärteten Stahl mal abgesehen) - zur Not halt Laser 8o - eine Umlaufende Nut reinschleifen geht auf der Drehmaschine mit einem Dremel - die wäre dafür, dass man die Bohrung nicht unbedingt in die Flucht mit dem Schmiernippel bekommt.


    Aber wenn m an bedenkt das irgendwann das Fett auch wieder hinaus will hat man ein Problem 1. mit der seitlichen Lagerabdichtung (wird rausgedrückt?), 2. mit dem Fett im Bereich der Scheibenbremse.


    Nuja, die Idee ist wohl eher theoretischer Natur


    Gruß,
    RalphCC

    :bye:
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    • Offizieller Beitrag

    Hi


    als vor einer Weile meine eines meiner erneuerten Radlager (Zubehör keinSKF oder FAG oder VW Ärger gemacht hat habe ich beide gegen die verstärkten Timken von VW getauscht.
    Das ist allerdings erst 10tkm her , aber die ohne Auffälligkeiten.
    Da ich (vermutlich) keine Furten durchfahren werde evt. als "Vergleichstest" zu werten .


    Da die orginalen fast 300tkm ohne Mucken gemacht haben können die so schlecht nicht sein. ;)
    Angemerkt, das Rechte Lager hinten hat jeweils Geräusche gemacht . Ursache :Undichtigkeit am inneren Simmering beim original verbauten und beim zubehör Lager).


    Gruß
    Urs