Skandinavien 2009 - Planung und Reisebericht mit Fotos

  • So - nächster Tag - Blitzaufbruch - 7.15 Uhr an der Türe von VW in Bergen.
    "Trinken Sie erstmal einen Kaffee" - Schöner Service.
    Das muß auch so sein, weil:

    • vor 7.30 Uhr kommt kein Monteur
    • vor 8.00 Uhr bewegt sich keine Schraube
    • man versorgt sich erst mit diversen Heißgetränken
    • Hektik kennt man hier nicht
    • das norwegische Lebensgefühl - auch in der Arbeitswelt
    • Flachrippenriemenwechsel 1,5 Stunden - davon träumen deutsche Mechaniker nur
    • aber: Top-Qualität.


    Erstklassig, man wurde in die Werkstatt gebeten, Blick unter den T4, Fehlersuche, Riemenscheibenkontrolle, Test mit und ohne Klima, ....


    Kostet richtig Geld, wird aber sehr gut gemacht.


    Bergen und Kirkenes - auch in der VW-Welt ein komplett anderer Eindruck.


    Sofort weiter - Edvard Grieg, liegt direkt auf dem Weg, quasi neben der VW-Werkstatt.
    Ankunft vor den Japanern und - sie sind wieder da - Italienern.
    Irgendwie scheint Skandinavien derzeit ein interessantes Ziel für unsere südlichen Nachbarn zu sein.



    Letzte Bild - die Arbeitshütta von Edvard Grieg.
    Heute würde er dort sicherlich nicht mehr komponieren.
    Blick auf den Fjord immer noch, aber auch die Highway mit entsprechendem Krach nebenan.

  • Von Bergen nach Stavanger:


    Stavanger ist der nächste zentrale Punkt, Abfahrt der Fähre Stavanger (N) - Hirtshals (DK).
    Blendendes Wetter und wohl die schnellste Fähre von Norwegen - ein ruhiger Fahrtag, aber mit den niedrigsten km/h - Schnitt der gesamten Reise.


    Entspannend.

  • In Stavanger auf der Suche nach der Fjordline.
    Die Fähre von Stavanger nach Hirtshals fährt ab - in Stavanger.
    Fast.
    Einmal durch Stavanger am Hafen vor und zurück - keine Fjordline sichtbar.
    Tip durch Passanten: Zum Flughafen fahren - zum Flughafen ?
    Richtig - zum Flughafen.
    Auf dem Ticket steht Abfahrt: Stavanger (ohne weitere Info).
    Tja, was solls, also zum Flughafen.
    Und der Flughafen ist schon so 20 km entfernt, eine größere Bucht ist zu umfahren.
    Jawohl, kurz vor dem Flughafen rechts weg, Wegweiser Fähre DK.
    Ganz weit draußen, am Ende eines neugebauten Industriegebiets -> Fjordline - Terminal
    Mehrstündige Irrfahrt hinter uns suchen wir den letzten CP in Norwegen auf.
    Direkt am Flugplatz, neben einen super Sandstrand der CP.


    Aber der erste Blick genügt - siehe Bilder 1 und 2.
    Alte Linienbusse und Sperrmüllkontainer, also weiterfahren.
    Wir finden am Ende einer Sackgasse einen weiteren CP, seit 3 Tagen geschlossen. Und siehe Bild mit Volleyballnetz.
    In der Nachbarschaft Hütten - also mieten wir uns die letzte Hütte.


    Norwegen abseits der Touristenhochburgen und knapp nach der Hauptsaison - ein Abenteuer.


    Und zwischendurch die alten Bauwerke unserer Vorfahren ...

  • Am nächsten Tag, nach dem Einkaufen, spätnachmittags ab zum Terminal der Fjordline.
    Fast 4 Stunden zu früh, aber das Wetter ist gut. Kann man mit den Kindern noch was spielen.
    Fast im 10-Minuten-Takt erreichen immer wieder deutsche Kollegen den Parkplatz - alle nach der bereits beschriebenen Stavangerrundfahrt. :D
    Erfahrene Fjordline-Fahrer bereiten uns auf weitere chaotische Eigenheiten dieser Fährlinie vor.
    Kann man fast nicht glauben. Wir werden sehen.


    Jedenfall füllt sich der Parkplatz - los gehts, einchecken.
    Drei Reihen, aber nur zwei Schalter werden geöffnet - leichtes Chaos.
    Aber der Kracher, den bringt der Abend.


    Zum erstenmal kann man beim Entladen der Fähre einen Stau beobachten.
    Gut. Endlich alle ausgeladen
    Beim Beladen werden zuerst ca. 15 PKWs mit Anhänger in die Fähre eingewunken, dann wieder 6 rückwärts wieder "ausgeladen".
    Fast zwei Stunden PKW rein, PKW raus, WoMo rein, WoMo raus - die Ladecrew der Fjordline ist mit weitem Abstand der blindeste Haufen, den man je gesehen hat.
    Jedenfalls haben wir (ca. 10 WoMo-Fahrer) uns beim Zusehen köstlich amüsiert.


    Endlich waren dann alle verladen.
    Auf gehts in die Kabine - mit fast 1 Stunde Verspätung.
    Ruhige See, Ankunft in Hirtshals am Morgen.
    Entladen diesmal problemlos.


    Weiter quer durch Dänemark - wieder mit Regen.
    Und ab der Grenze DK-D geht es wieder los - das Rennen auf der Autobahn.
    Nach 4 Wochen ohne deutsche Autobahn, schon wieder ein krasser Einstieg in unsere Autofahrermentalität.

  • Hallo Klaus


    Du erinnerst Dich? Ich habe mich im Forum der Norwegenfreunde gemeldet und ja, ich habe mich nun auch hier registriert, damit ich Deine Reise nicht nur in Worten sondern in nicht minder aussagekräftigen Bildern nachvollziehen kann. Wie schon am anderen Ort gesagt: Ich finde den Bericht super und inhaltlich viel weitreichender als viele andere Berichte, die ich in Vergangenheit über Norwegenreisen gelesen habe.


    Noch ein Wort zum anderen Forum: Ich habe die Leute dort eigentlich als ganz nett und auskunftsfreudig kennengelernt. Bin selber auch nicht all zu viel dort. Dort sind vom Radfahrer mit Zelt bis zum Steuermann des 12m-Luxusliners alle Reisenden (und auch in Norwegen ansässigen) Personen vertreten. Für die Freunde knapp fünf Meter langer, traditionsreicher deutscher Büssli hat es dort auch Platz!! Ich bitte Dich, die Meinung eines oder zweier einzelner Individuen (welche nicht mal bis zur Seite 2 durchgelesen haben) nicht all zu ernst zu nehmen.


    So und jetzt die eigentliche Überraschung: Wir haben seit letztem Jahr auch einen VW Bus, einen T5 Multivan 4Motion. Wir haben zuerst mit einem DWT-Vorzelt gecampt und uns anfangs 2009 nach etwas stabilerem, flexibleren und reisefähigerem umgesehen. Und jetzt: Ein Bild statt vieler Worte:

  • Ich habe zwar anfangs Jahr im T4-Wiki Deinen Beitrag zur Auswahl des Dachzelts gelesen, aber dass Du ebenfalls eine Kiste auf einem Fahrrad-Heckträger rumfährst und auch ein Quechua Base dazustellst hat mich soeben fast umgehauen :)


    Beim Dachzelt haben wir uns übrigens für die Flattermann-Variante entschieden. Gründe:
    - Liegefläche von 240 x 240
    - Gedeckter und daher regengeschützter Eingang
    - Sinnvolle Anschlussmöglichkeit eines Vorzelts


    Dafür nehmen wir in Kauf, dass wir beim Aufstellen und Abbrechen einige Minuten zusätzliche Zeit benötigen.


    Ohne das Vorzelt sind wir ein bisschen flexibler und sind schneller mit Aufbauen und Abbrechen. Dann verwenden wir aber zusätzlich das Wurfzelt, damit wir das Gepäck aus dem Bus kriegen und ihn für die Übernachtung bereit machen können.


    Viele Grüsse
    Christian


    PS: Nachstehend noch ein Bild mit angehängtem Vorzelt:

  • @ emji:
    Keine Sorge, habe schon andere Dinge im WWW erlebt.


    Die Vorzeltproblematik bzw. der regengeschützte Eingangsbereich - das ist bei unserer Dachzeltvariante noch erheblich zu optimieren. :D


    Willst Du mit den Hurtigruten fahren ?
    Wenn ja, wie alt sind Deine Kinder ?


    Grüße
    Klaus-TDI

  • Hallo Klaus


    Wir fahren mit vier (!!) Kids urch die Gegend. Unser Büssli ist somit ziemlich voll:
    - 2 Mädchen (11 und 7 Jahre)
    - 2 Jungs (9 und 1 Jahre).


    Die Kinds übernachten im Dachzelt, wir unten im Bus (der Kleinste schläft im Moment auch noch bei uns im Bus).


    Wir werden vier Wochen unterwegs sein, möchten uns aber nicht stressen lassen: Wir beginnen also im Süden (Überfahrt von Hirtshals nach Lavrik) und arbeiten uns über Kristiansand, Stavenger und Bergen in Richtung Norden. Wir gehen derzeit davon aus, dass wir bis ca. Trondheim kommen. Die Route ist zudem noch etwas weiter geplant (bis zum Polarkreis). Geplant bedeutet: Wir haben uns mittels verschiedener Quellen (insb. Velbinger) die Route rausgeschrieben, werden dann aber abhängig von Wetter, Kinder und Gemütszustand die Tagesetappen und Übernachtungen vor Ort definieren.


    Wir haben keien Hurtigruten-Strecke in der Planung. Falls uns Norwegen gefallen wird (davon gehen wir aus), werden wir ein anderes mal den Norden unsicher machen und dann passt auch die Rückfahrt mit der Hurtigruten perfekt.


    Einige Fragen noch schnell:
    - Bist Du mit normalem Multivan-Fahrwerk durchgekommen? Höherlegung ist nicht notwendig, oder?
    - Hattest Du Wasser- und Abwassertanks dabei oder war die Infrastruktur auf den Campingplätzen ausreichend?
    - Sonst noch etwas Wichtiges?


    Viele Grüsse
    Christian


  • Unser Highline hat ein Sportfahrwerk - ist sogar eher niedriger als normal. :D
    5l Wasserkanister, rechts unten in unserem Küchenmodul. Kein Abwasserkanister - keine Spülfunktion im T4.
    Wir haben lieber immer "Frischwasser", den 10 Liter Kanister habe ich schon längst entsorgt.
    Campingplatzausrüstung - wie bei uns. Wasser sollte immer ausreichend vorhanden sein.
    Sind Deine Kinder "gute" Automitfahrer ?


    Grüße
    Klaus-TDI


  • Hallöchen


    Tja, auch der T5-Multivan fährt mit einem Sportfahrwerk rum (-2cm). Habe mich mal wegen einer Seikel-Höherlegung erkundigt, aber das ist in Deutschland schon sehr teuer und in der Schweiz noch viel mehr.... Ich bin aber davon ausgegangen, dass wir in Norwegen ohne auskommen werden. Und für später müssen wir halt schauen....


    Bezüglich Wasserversorgung sehen wir das sehr ähnlich.


    Unsere Kiddies kann ich im besten Willen als "bestens autofahrtauglich" bezeichnen. Wir sind eigentlich schon vor unserer Büssli-Zeit regelmässig auch längere Strecken gefahren: Kroatien, Toscana, Südfrankreich, .... Norwegen wird natürlich etwas anders sein, weil wir konstant unterwegs sein werden. Ich plane rund 200km pro Tag, was in drei bis max. vier Stunden möglich sein sollte. Dazu kommen natürlich Pausen, Besichtigungen, Wanderungen etc. Wir möchten aber auch die Möglichkeit nutzen, mal einen Tag an einem schönen Ort zu bleiben, ohne dass wir zwingend weiter müssen. Wenn's am Schluss nicht bis Trondheim reicht, dann ist es halt so.


    Viele Grüsse
    Christian

  • Auf Grund Deiner Familienstruktur (besonders wegen dem Alter Deiner Kinder) würden wir Euch - mit den Erfahrungen unserer Skandinavientour - derzeit eher Schweden / Finnland empfehlen.
    Für die Kinder interessanter, leichter zu fahren, Wetter stabiler.


    Tivoli in Kopenhagen - werktag vormittags, fast alle Fahrgeschäfte sind geöffnet, keine Warteschlangen. Deine Kinder rennen quasi von Fahrgeschäft zu Fahrgeschäft. Noch nie wurde eine Tageskarte besser genutzt. Ab Mittag öffnen auch die ganz großen Teile, die aber Deine Kinder (Alter, bis auf Deine große Tochter) eher noch nicht nutzen dürfen.


    Vimmerby - Astrid-Lindgrens-Welt -> Google mal einfach.


    Die Highway an der Ostsee ist i.d.R. auf 100-110 begrenzt. Man kommt gut vorwärts.


    Lulea - First Camp: Gönnt Euch dort eine Hütte. Riesenspielplatz. Sandstrand. Hoher Komfort. 5km entfernt ein Mega-Supermarkt. Hier kann man gut einige Tage Pause machen.


    Rovaniemi: Santa Claus Village, unmittelbar vorher der Campingplatz - Polarkreis.


    Nur ein Vorschlag.
    Aus Sicht Deiner Kinder macht Eure geplante Norwegen-Tour eher in 2-3 Jahren so richtig Sinn.
    Durch Südnorwegen geht es nur sehr langsam vorwärts. Viel Natur, wenig für Kinder in diesem Alter.


    Wir haben bewusst gewartet, bis das Alter unserer Kinder "passte".


    Grüße
    Klaus-TDI

  • Ja, schon lange her.
    Und die Dieselpreise waren damals moderat. :D


    Die Finnmarken wurde, wohl bedingt durch die geringe Auslastung, ca. 6 Wochen später, an ein erdölförderndes Unternehmen für die Dauer von 2 Jahren ausgeliehen.
    Als Versorgungsschiff für Mann und Gerät in die Antarktis.
    Die Finnmarken dürfte nun "fertig" sein.


    Es war das Top-Schiff der Hurtigruten.


    Grüße
    Klaus-TDI