Standheizung zum Zuheizer aufrüsten - Steuerungsschema

  • Hallo,


    ein Bekannter hat mich gefragt ob ich ihm nicht eine Zuheizautomatik für seine Standheizung am Benziner basteln kann. Wir sind dann bei unseren Überlegungen auf die folgenden Betriebsschemata gekommen:


    Motor an (D+):


    Kühlwasser < 5 Grad => Heizung an
    Kühlwasser > 60 Grad => Heizung aus


    Motor aus:
    Wenn Heizung an dann 3min Verzögerung bis zum Abschalten



    Sollte die Heizung bereits laufen und das Kühlwasser bereits über 60 Grad haben wird sie bei Motorstart abgeschaltet.


    ist das so ok oder hab ich was übersehen? Wie sieht das mit den Temperaturschwellen aus? Ist das OK für nen großen Benziner?


    Macht es Sinn noch zusätzlich einen Aussentemperatursensor auszuwerten?

    • Offizieller Beitrag

    Hi


    ob eine automatische Zuheizerfunktion sinn macht, darüber kann man sicherlich streiten.


    Bei Kurzstrecken macht es doch eher keinen Sinn ?! Das gute Stück ist kaum durchgestartet und darf dann wieder ruhen. Eine Mindestlauzfzeit ,wenn der Motor sowiso wider auskühlt ?


    Ich halte es im Moment so, das ich den Motor/Bus vorheize bzw die Heizung per Hand starte damit die Temperatur etwas schneller in die Hufe kommt wenn ich eine "längere" Strecke fahre. Mit länger bezeichne ich hier mal ab 10km.


    Natürlich kommt es immer ein wenig auf die Gewohnheiten an.
    Die 5° Kühlwasserschwelle würde ich beim Benziner für OK halten , aber nach oben dürften es, glaube ich, eher 65/70° sein um die Laufzeit einigermaßen hoch zu halten.


    Gruß
    Urs

    • Offizieller Beitrag


    Die meisten Standheizungen bieten schon ab Werk die Zuheizer-Option.
    Dazu braucht man lediglich eine zusätzliche Leitung an die Heizung anschließen.
    Über die Klemme D+ und einen 5°-Thermoschalter wird dann die Heizung bei laufendem Motor angesteuert. Ein weiterer Thermoschalter (für 60°) ist nicht nötig, denn das regelt die Heizung selbst.


    Falls die Heizung keinen speziellen Eingang für die Zuheizerfunktion hat, kann man mit Hilfe von 2 Dioden auch direkt die Steuerleitung, die von der Schaltuhr kommt, mit dem Einschaltsignal belegen.
    Die Dioden verhindern, dass die beiden Einschaltsignale (Uhr und Lichtmaschine) sich gegenseitig beeinflussen können.


    Allerdings kann man die Heizung auch jederzeit manuell einschalten, so dass man sich den Aufwand eigentlich sparen kann. Gerade die automatische Zuheizersteuerung ist manchmal auch kontraproduktiv, nämlich dann, wenn man kurze Strecken fährt oder in kurzen Abständen wiederholt den Motor startet.

  • die Nachlaufzeit ist eben genau damit die Heizung nicht zu kurz eingeschalten wird. Im Moment schaltet er immer manuell die Heizung ein beim losfahren. Ihm gehts vor allem auch ums automatische Abschalten der Heizung wenn er ins leicht vorgewärmte auto steigt.


    Der Sinn steht hier nicht zur Debatte ;) Das ganze ist auch eher ein Abfallprodukt da die Hardware dazu bereits komplett für die GSM Fernsteuerung und Abfrage vorhanden ist und 'nur' noch ein paar extra routinen in die Software eingefügt werden müssen.

    • Offizieller Beitrag

    Moin,


    Zitat

    Original von Mikart
    ein Bekannter hat mich gefragt ob ich ihm nicht eine Zuheizautomatik für seine Standheizung am Benziner basteln kann. Wir sind dann bei unseren Überlegungen auf die folgenden Betriebsschemata gekommen:


    Motor an (D+):


    Kühlwasser < 5 Grad => Heizung an
    Kühlwasser > 60 Grad => Heizung aus


    Warum so restriktiv? Je schneller der Motor auf Betriebstemperatur kommt, desto besser ist es für ihn. Und das gilt auch bei höheren Temperaturen. Ich würde daher den Einschaltwert auf 10 bis 12 Grad setzen. Bei den Temperaturen nutze ich schon meinen Zuheizer.


    Da es IMO dem Heizgerät gut tut, wenn es mal eine Zeitlang durchläuft, würde ich, wenn überhaupt über die Temperatur gesteuert, in der Nähe der Abschaltschwelle des Heizgerätes abschalten, also so bei 75 bis 85 Grad. Was nutzt es, wenn man bei 60 Grad abschaltet und der Motor z.B. wg. Stau wieder abkühlt?!?
    Oder man macht es - ähnlich wie bei der Werksheizung - per Zeit. Sie läuft dann z.B. 15 Minuten nach Einschalten des Motors. Ist der vorher richtig heiss, schaltet sich die Standheizung halt vorher wg. der internen Temperaturüberwachung ab.


    Zitat

    Original von Mikart
    Motor aus:
    Wenn Heizung an dann 3min Verzögerung bis zum Abschalten


    Um 'schlechtes Timing' (SH wurde kurz vor dem Losfahren eingeschaltet, frau/man hat den Motor angelassen, macht ihn wieder aus, um noch etwas aus dem Haus zu holen) und damit einen Kurzbetrieb der SH zu vermeiden, würde ich die bisherige Laufzeit der Heizung als Ausschaltkriterium nehmen; man weiß ja, wie lange sie schon läuft, wenn man einen Timer mitlaufen läßt.
    Beim Ausschalten des Motors schaut µC dann, ob die SH eine gewählte Mindestlaufzeit (z.B. 10 Minuten) erreicht hat. Wenn ja, sofort ausschalten; wenn nein, solange weiterlaufen lassen, bis die Zeit erreicht ist.



    Zitat

    Original von Mikart
    Sollte die Heizung bereits laufen und das Kühlwasser bereits über 60 Grad haben wird sie bei Motorstart abgeschaltet.


    Ja, aber bei einer höheren Temperatur.


    Zitat

    Original von Mikart
    ist das so ok oder hab ich was übersehen? Wie sieht das mit den Temperaturschwellen aus? Ist das OK für nen großen Benziner?


    Die Betriebstemperaturen liegen thermostatgesteuert im gleichen Bereich wie beim TDI. Ich weiß allerdings nicht, wie schnell der Benziner im Vergleich zum TDI warm wird. Wahrscheinlich schneller?


    Zitat

    Original von Mikart
    Macht es Sinn noch zusätzlich einen Aussentemperatursensor auszuwerten?


    Nicht wirklich, weil die dem Motor praktisch egal ist und die Kühlmitteltemperatur kaum unter Umgebungstemperatur abfallen wird.
    Kritisch ist ja nur der 1. Fall, also das Einschalten der Heizung nach dem Anlassen des Motors. 10 Grad Kühlmitteltemperatur wird man im Sommer aber wohl nicht erreichen ;)

  • Zitat

    Original von UdoZ
    Um 'schlechtes Timing' (SH wurde kurz vor dem Losfahren eingeschaltet, frau/man hat den Motor angelassen, macht ihn wieder aus, um noch etwas aus dem Haus zu holen) und damit einen Kurzbetrieb der SH zu vermeiden, würde ich die bisherige Laufzeit der Heizung als Ausschaltkriterium nehmen; man weiß ja, wie lange sie schon läuft, wenn man einen Timer mitlaufen läßt.
    Beim Ausschalten des Motors schaut µC dann, ob die SH eine gewählte Mindestlaufzeit (z.B. 10 Minuten) erreicht hat. Wenn ja, sofort ausschalten; wenn nein, solange weiterlaufen lassen, bis die Zeit erreicht ist.


    Das ist echt gut, so werd ich das implementieren. Danke auch an alle weiteren Tippgeber.

    • Offizieller Beitrag

    Die üblichen Moduluhren haben bereits eine "Nachlauffunktion":
    Wird die Heizung bei bereits eingeschalteter Zündung manuell aktiviert, also beim Losfahren, läuft sie - je nach Ausführung der Uhr - noch für 5 - 15 Minuten weiter.
    Wird die Heizung ohne Zündung manuell oder per Zeitvorwahl eingeschaltet, läuft sie die vorgegebene Zeit, und geht dann aus (unabhängig davon, ob die Zündung an oder aus ist).


    Voraussetzung dafür ist aber, dass der Zündungs-Plus auch an der Uhr angeschlossen wurde.

    • Offizieller Beitrag

    Moin,


    Zitat

    Original von Bernd 75kW
    Die üblichen Moduluhren haben bereits eine "Nachlauffunktion":


    Ja. Allerdings scheint die blaue VW-Uhr da eine etwas inkonsistente Software zu haben. Manchmal, aber leider bislang nicht reproduzierbar, favorisiert sie ein anderes Schema; ziemlich undurchsichtig :(


    Nur kann er diese Nachlauffunktion ja nicht nutzen, weil er einen automatisierten Zuheizerbetrieb will.