Technik aus 2 Jahrtausenden verknüpft

  • Moin,


    ich hatte heute Morgen, nachdem ich die vom Sturm lose gerüttelten Blech-Abschlüsse an der Dachkante wieder festgenagelt hatte, etwas Zeit und das Werkzeug draußen.


    Vor einiger Zeit bin ich über meine eingemottete Grundig- HiFi- Stereoanlage RPC 300 aus 1976 gestolpert. Die konnte ich, nachdem mir ein defektes baugleiches Modell zugefallen ist, wieder reparieren. Der Quellen- Wahlschalter für UKW war ausgeleiert und hatte Kontaktschwierigkeiten. Also ausgetauscht, Plattenspieler und Cassettenrecorder aus dem Spender umgebaut und mich gefreut.


    Heute habe ich den Lötkolben angeheizt und sie mit dem Notebook verbunden. Kabel gelötet und alles angepasst.


    Erstes Probehören war jedenfalls überraschend gut. Saubere Bässe, klare Höhen und kein Scheppern oder Kratzen.
    Die Klangqualität ist den ganzen Brüllwürfeln für PC- Anschluss deutlich überlegen.


    Nun kann ich meine CDs nach und nach auf die Platte ziehen. 163 Stunden Musik sind schon drauf, aber lange noch nicht alles digitalisiert.



    Dirk

    Das Leben muss nicht leicht sein. Aber es muss sich lohnen! :whistling:
    (GÖ-Dirk)

    • Offizieller Beitrag

    In meinem Fundus befanden sich noch 4 Betriebsfunkgeräte, KF 168 von Bosch nebst Zubehör, die ich vor geraumer Zeit mal für einen Kunden "entsorgt" habe.
    Über die Feiertage wurde der Inhalt des Kartons dann einer genauen Kontrolle unterzogen.
    Nachdem die Besorgung der Serviceunterlagen heutzutage dank anderer Funkamateure, Internet und Email kein Problem mehr ist, ging es ans Werk.
    Die Geräte ließen sich mit den vorhandenen Mitteln problemlos umprogrammieren auf Amateurfunk-Frequenzen.
    99 Kanäle, 6 Watt, das reicht für die Ortsrunde.


    Nach ein paar kleinen Korrekturen mit Pinzette und Lötkolben (SMD-Teile gehören verboten....) liefen dann 3 der 4 Geräte einwandfrei.
    Bei einem ist noch ein kleiner Fehler zu beheben, aber die wichtigsten Lebenszeichen sind schon mal vorhanden.


    Ein schönes Schnäppchen, wenn man bedenkt, dass es sich um Profi-Geräte handelt, die irgendwann einmal tausende von DM gekostet haben....

  • Die schlappen Elkos kann man ja ganz gut greifen und auslöten.


    Richtg gemein war der Wahlschalter, der hat glaube ich 24 Lötstifte. Erstmal musste man die Anlage fast vollständig zerlegen, um da dran zu kommen. Der Schalter ist dann vorn noch auf einer Schiene eingeklinkt. Im Gegensatz zu heute sind das aber umgeklappte Laschen am Metall, nicht irgendein unlösbarer Kleber.
    Dafür muss man höllisch aufpassen, dass die Feder die Schleifkontakte nicht "abschießt". Dass das passiert, habe ich glücklicherweise am defekten Schalter erfahren. Der ist mir beim Ausbau nahezu komplett auseinander gefallen. Am funktionsfähigen Schalter konnte ich die Feder gleich fixieren. Die Idee, ihn vorbeugend mit Kontaktspray zu behandeln, hatte ich dann schon verworfen.


    Die Wahlschalter sind außerdem mechanisch gegeneinander verriegelt, mit einer Gleitschiene, die beim Drücken eines anderen Schalters den gedrückten entriegelt. Und der defekte UKW- Wahlschalter ist der 7. von insgesamt 10, sitzt also ziemlich mittendrin. Das war auch noch ein Abenteuer. :rolleyes:


    Das jetzt nur zu dem Thema, der Umgang mit SMD Bauteilen sei kompliziert... :D :D


    Dirk

    Das Leben muss nicht leicht sein. Aber es muss sich lohnen! :whistling:
    (GÖ-Dirk)