230V Installation im T4

  • Ich hätte da noch ein paar Fragen zur 230V Installation:


    Also, Steckdose (CEE) soll unter die NSL Atrappe, direkt dahinter ein kleiner Verteilerkasten mit FI und zwei 16A Sicherungen (beide Leiter je eine - damit die Phase sein kann wo sie will). Durch das Blech geht es mit einer Schottverschraubung (zumindest spritzwasserdicht) aus dem Schaltschrankbau. Was für Kabel verwenden? Litze ist klar. 3x1,5² oder 3x2,5²? Vermutlich Aderendhülsen aufpressen und dann an den Automaten bzw. Kupplung festmachen. Muss um Das Kabel ein Schutzrohr etc. rum? Wenn ja was für eines? Liegt ja noch vor dem FI, könnte also gefährlich werden.


    Weiter nach den Sicherungen. Ein Kabel (schätze mal komplett wird es ca. 6m lang) muss quer über den Boden auf die linke Fahrzeugseite und dort nach Vorne (im Schrank, Verlegung also nach der Querung kein Thema). Darf ich bei der Quertraverse eine Nut in den Holzboden fräsen und das Kabel direkt reinlegen oder muss ich ein Schutzrohr, Kabelkanal etc. verwenden? Und ebenfalls welches Kabel (3,1,5² oder 3x2,5²)? Litze ist klar, Aderendhülsen würde ich vom Gefühl her auch nehmen.


    Soo... vorne sollen angeschlossen werden: 4 Steckdosen (darf ich normale mit Federklemmen aus dem Elektrobereich nehmen oder muss es was spezielles sein?) - an die auch mal 2kw angeschlossen werden dürfen, 1 Ladegerät. Ich würde von Dose zu Dose das Kabel legen und jeweils mit Aderendhülsen in den Klemmmechanismus. Zulässig? Darf ich in einer Verteilerdose auch die normalen Wago Klemmen (Federklemmen) verwenden? Muss ich das Kabel im Schrank in einem Kanal, Rohr etc. verlegen (und wenn ja was für eins?), oder reicht es nur getrennt von der 12V Gesschichte? Das Ladegerät würde ich entweder in der Verteilerdose oder an der letzten Steckdose anklemmen - ebenfalls mit Aderendhülsen.


    Hab ich irgendwas wichtiges vergessen? Sonstige Tipps oder wichtige Infos? Und bitte - ich bin elektrisch schon etwas bewandert, kenne aber die zu erfüllenden Vorschriften nicht. Hinweise wie Lass das machen etc. sind nicht notwendig - nur die Sachen, auf die ich grundsätzlich achten muss. Ich will keinen Ärger beim TÜV, ansonsten dürfte die Anlage sowiso sicherer werden als der TÜV vorschreibt.


    Dank Euch schonmal!

    • Offizieller Beitrag

    Moin,


    google mal nach "Tipps für Wohnmobil-Selbstausbauer". Dieses Merkblatt beantwortet (auch implizit) Deine Fragen. Z.B.: Hinter der Eingangssteckdose, die zwingend CEE sein muss, dürfen normale Dosen mit Schutzkontakt verbaut werden.
    Die Vorschriften sind/waren in VDE 57100 Teil 721 festgelegt; keine Ahnung, ob die nicht mittlerweile durch irgendetwas Europäisches ersetzt wurde.


    Für die Leitungsdimensionierung musst Du die den Spannungsabfall berücksichtigen. Ich weiß nicht, was in der o.a. VDE steht. Aber ich würde mich an den 4% der Hausinstallation orientieren.
    Berechungen siehe T4-Wiki: http://www.t4-wiki.de/wiki/Bordnetz

    • Offizieller Beitrag

    Der CEE-Stecker ist vorgeschrieben für Wohnmobile.
    Von dort kann man über die vorhandene Kabeleinführung hinter des NSL mit einem 3x1,5 mm² bis zu den Sicherungen und zum FI gehen.
    Die Leitung muss lediglich ausreichend gegen mechanische Einflüsse geschützt sein, was ja hinter den Verkleidungen der Fall ist.
    Wichtig ist, dass der Schutzleiter auch mit der Karosserie verbunden wird. Dazu bietet sich der Massepunkt in der Nähe der Rückleuchten an.


    Grundsätzlich sollten im Kfz. flexible Leitungen mit Kunststoffisolierung verwendet werden. Dazu bietet sich z.B. "Ölflex"-Leitung aus dem Industriebereich an. Die Leitungen sind ausreichend mechanisch belastbar und resistent gegen die üblicherweise im Kfz-Bereich vorkommenden Flüssigkeiten.
    Leitungen mit Gummi-Isolierung sind zwar bestens geeignet als Verlängerungskabel, sollte aber für den Festeinbau im Kfz. nicht verwendet werden.


    Vom CEE-Stecker geht es direkt zu den Sicherungen.
    Nach der Sicherung kommt der FI, und von dort verteilt man die 230V auf sämtliche Steckdosen und Verbraucher im Fahrzeug.
    Man kann normale Haushalts-Steckdosen verwenden. Allerdings ohne 'Krallen' und nur in Verbindung mit einer passenden Hohlwanddose (i.d.R. 68mm). Die Dose dient als Befestigungsmöglichkeit und Berührungsschutz. Die Krallen kann man abschrauben, die Steckdose wird dann mit Schrauben am Kragen der Hohlwanddose befestigt. Würde man die Krallen dran lassen, könnten sie durch die Dose nach außen dringen, und der Berührungsschutz wäre hinfällig.


    Als Abzweigdosen eignen sich Feuchtraumdosen. Man bekommt sie für ein paar Cent in jedem Baumarkt.


    Bitte keine Lüsterklemmen verwenden!


    Es gibt spezielle Klemmen für Abzweigdosen (sog. Doli-Klemmen, das sind die mit nur einer Schraube), unter die man auch mehr als 2 Leitungen bekommt.
    Flexible Leitungen sollten grundsätzlich mit Aderendhülsen verarbeitet werden, wenn man keine Federzugklemmen oder Kammerklemmen verwendet. Bei letzteren wird ein Aufspleißen der Ader durch deine allseitig geschlossenen Klemme verhindert.

  • Dank Euch! Inzwischen ist mir soweit klar was und wie... also:


    Obwohl eigentlich unzulässig wird die Einspeisung unter der NSL Atrappe per CEE Buchse erfolgen. Von dort geht es mit einem entsprechend stabilen 3x2,5² duch eine Schotverschraubung nach Innen. Direkt hinter dem Radkasten kommt eine Verteilerbox mit einem FI und zwei 13A oder 16A Sicherungen (B Charakteristik). Der Schutzleiter ist etwas länger als die restlichen Kabel und wird an der Karosserie am Massepunkt verschraubt. Das Kabel wird soweit möglich in einem Schutzrohr verlegt.


    Vom Verteilerkasten aus geht es mit 3x1,5² vor der Heckklappe in einer Nut in der Bodenplatte (wird dann mit PU Dichtmasse eingeklebt und der PVC Boden kommt drüber) auf die andere Busseite. Dort dann in Schutzrohren bzw. Kabelkanälen nach Vorne zur ersten Steckdose. Von dort aus geht es dann in Serie zu einer Steckdose nach der anderen. Von von der letzten Steckdose geht es noch zu einer Verteilerdose, in der das Ladegerät direkt angeklemmt wird. Ich werde normale Steckdosen verwenden und diese in den orangenen Hohlwanddosen ohne die Klammern montieren. Auf die Adern kommen überall Aderendhülsen und wo möglich werde ich statt geschraubter Anschlüsse Federklemmen einsetzen. Die sind im Gegensatz zu Schraubanschlüssel vibrationssicher. Für die Abweigdose werde ich Wago Klemmen verwenden. Hab die Dinger noch rumliegen und bei Wago gesehen, dass die genügend Strom abkönnen.


    Und morgen besorg ich das Material - kann zum Glück beim örtlichen Elektrogrosshändler über die Firma einkaufen. Da gibt es anständiges Material und die Preise sind auch gut.

    • Offizieller Beitrag

    Bei der Absicherung mit 13 oder 16A sollte man bedenken, dass die Sicherung des Campingplatzes meist früher oder gleichzeitig auslöst, weil keine ausreichende Selektivität vorhanden ist.
    Als Kurzschluss-Schutz wäre das aber dennoch besser als nichts, wobei die 16A Automaten deutlich billiger als die 13er sind, sofern man sie überhaupt bekommt. B-Charakteristik ist OK für Haushaltsgeräte.
    Ein Voltmeter zur Kontrolle der Netzspannung wäre auch nicht schlecht. Dafür reicht ein Zeigerinstrument aus dem Schaltschrankbau völlig aus.
    Ich hab schon Netze gehabt, wo nur noch 160V ankamen, andererseits hatte ich aber auch schon mal über 250V auf der Steckdose.....
    Bei Unterspannung werden u.U. die Batterien nicht mehr richtig geladen, während bei Überspannung Schäden an den Geräten entstehen können.

  • Voltmeter ist eine gute Idee. Werd ich zusammen mit dem Voltmeter für die Zweitbatterie machen.


    Unterspannung ist bei mir zum Glück kein großes Problem:


    Laptop, Ladegerät etc. haben alle Schaltnetzteile die ab 110V arbeiten. Dem Heizlüfter ist Unterspannung auch ziemlich egal, und ein Multimeter fährt bei mir im Bus meißtens mit ;). Was die Kühlbox zu Unterspannung sagt, weiss ich nicht - im Zweifel muss die eben auf 12V laufen.


    Dass teilweise die Sicherungen am C-Platz vor meiner geplanten 16A auslösen ist mir klar - lässt sich aber nicht vermeiden, denn ansonsten müsste ich so niedrig absichern, dass ich keinen Heizlüfter mehr an meiner Installation betreiben könnte. Also nehm ich eben in Kauf, dass teilweise die Sicherung des Anschlusses auslöst wenn was ist. Ich werde wohl zum Voltmeter noch eine Kontrollleuchte einbauen - dann sieht man gleich ob Saft da ist.

  • Soo... hab das Material heute besorgt. 13A Sicherungsautomaten wären am Lager gewesen - hab aber trotzdem 16er genommen. Bin mal auf die Rechnung gespannt - wenn ich das richtig gesehen hab kostet mich der FI (ABB 25A / 30mA) 22Eur netto. Alles schnell in das Gehäuse rein und jetzt kann ich die Kabel in den Bus legen und anschließen. Steckdosen usw. hab ich sowiso noch vom Haus her rumliegen.