Eigentlich mehr aus Neugier habe ich heute mal die Ladeströme der verschiedenen Batterien gemessen. Einmal ohne und einmal mit eingeschalteter Klimaanlage.
Bei eingeschalteter Klimaanlage laufen auch beide Kühler-Lüfter auf kleiner Drehzahl mit, und es fließen Ströme im mittleren zweistelligen Bereich.
Die Batterien wurden in beiden Fällen geladen, mit Klimaanlage allerdings deutlich weniger. Die Spannunsmessung ergab folgende Werte:
Leerlaufspannung Starterbatterie (Motor aus) = 12,6 Volt
Spannung ohne Klima = 13,9 Volt
Spannung mit Klima = 13,5 Volt
Als ich dann den Strom der Lichtmaschine messen wollte, hab ich das Kabel der Lichtmaschine, das am Hauptsicherungskasten vor der Batterie angeschlossen ist, sofort wieder losgelassen, weil es unangenehm warm war.
Dass die Leitungen etwas knapp bemessen sind, war mir schon klar, aber so knapp, dass man sich die Finger daran verbrennt sollte es doch nicht sein.
Als Ursache wurde schließlich eine offenbar oxidierte Leitung innerhalb des Kabelschuhs ermittelt. Einige Fasern der Leitung waren bereits blau angelaufen. Die Kabel-Isolierung ist aus wärmebeständigem Material, so dass sie nicht verschmort war. Der Kabelschuh selbst sah auch gut aus.
Nachdem der Kabelschuh gegen ein Exemplar aus dem Schaltanlagenbau ersetzt wurde, floss nicht nur ein deutlich höherer Strom zur Fahrzeugelektrik, auch die Spannung an der Batterie lag mit eingeschalteter Klimaanlage bei ca. 14,2 Volt. Die Ladeströme der Zusatzbatterien waren ebenfalls deutlich höher als zuvor.
Der Kabelschuh wurde dann auch bei fast 90 A nicht mehr nennenswert warm.
Edit:
Die 0,7 Volt Spannungsabfall ( 13,5 zu 14,2 Volt) multipliziert mit dem Strom von ca. 50A (bei der ersten Messung) ergeben eine Leistung von 35 Watt, die am Kabelschuh in Wärme verwandelt wird. Das ist in etwa das, was ein mittelschwerer Lötkolben liefert. Und genauso fühlte sich die Leitung auch an....
Bilder v.l.n.r. :
1 : alter Kabelschuh
2 : alter Kabelschuh im Detail
3 : neuer Kabelschuh mit Sechskantpressung und Schrumpfschlauch. Man beachte die Materialstärke im Vergleich zum Original.
4 : neuer Kabelschuh im Detail
5: Strommessung mit zahlreichen eingeschalteten Verbrauchern
6: "Fingerprobe", ob der neue Kabelschuh auch warm wird. Ergebnis: Er blieb trotz des höheren Stroms kalt.