Neulingfrage: Zweitbatterie: Typ, Ladetechnik, ...

  • Hallo Forum,


    Ich bin neu hier, und von daher möge man Nachsicht walten lassen.


    Ich habe mir im Ende 2008 einen langjährigen Traum erfüllt und einen Multivan gekauft.


    Es handelt sich um einen MV II "Atlantis", 75kW ACV-Motor mit Schaltgetriebe.


    Nach den ersten kürzeren Ausflügen im letzten Sommer möchte ich dieses Jahr den Bus ein wenig "campingtauglicher" zu machen. Ganz oben auf der Liste steht dabei der Einbau einer Zweitbatterie. Mit dieser möchte ich dann die (noch kommenden) Einbauten sowie die bereits vorhandenen Steckdosen im Fahrgastraum und die Leuchtstofflampe über dem Tisch versorgen.


    Ich weiß, dieses Thema wurde schon oft und heftig diskutiert, allerdings meist mit anderen Hintergründen.


    Eigene Recherchen in diversen Foren, auf Seiten von Herstellern und Zubehörlieferanten haben bei mir eher die Verwirrung gesteigert denn beseitigt.


    Ergebnisse bisher: Der Einbau einer "normalen" Batterie, die ev. gasen könnte, ist nicht zulässig. Diese Info gab's u.a. bei Reimo. Auf einer anderen Seite stand in einem Erfahrungsbericht, dass durch austretende (Säure)dämpfe die Sitzkonsole korrodierte.


    Mit dem angesammelten Halbwissen aus diversen Quellen sieht meine favorisierte Lösung wie folgt aus:
    - Als Zweitbatterie bietet sich eine AGM-Batterie an, wegen Auslaufsicherheit, Zyklenfestigkeit, ... Der Preis ist zwar höher wie bei einer klassischen Starterbatterie, jedoch niederiger wie bei einer Gel-Batterie.


    Und genau hier setzt meine Frage an: Kann ich eine AGM-Batterie ohne spezielle Ladetechnik einfach an der LiMa laden oder ist ein spezielles Ladegerät notwendig?


    Der Rest der Verdrahtung soll Stand heute wie folgt aussehen: beidseitige Absicherung der Zweitbatterie, Trennrelais, falls notwendig eine entsprechende Ladeelektronik zwischengeschaltet.


    Eine Idee, die mir irgendwie nicht aus dem Kopf geht und zu der ich gerne Eure Meinungen hören würde (nachfolgend habe ich die Komponenten in der aufeinander folgenden Reihenfolge aufgelistet):
    Starterbatterie - Absicherung - Trennrelais - Wechselrichter (direkt an die Starterbatterie angeschlossen) - Ladegerät - Bordbatterie.
    Da einzelne Komponenten wie z.B. Wechslerichter relativ günstig geworden sind, könnte dies eine Alternative zu einer besonderen Lademimik für die Bordbatterie sein.


    Vielen Dank für alle Antworten


    Tillmann

    • Offizieller Beitrag

    Moin und Willkommen!


    Zitat

    Original von Tillmann
    Ergebnisse bisher: Der Einbau einer "normalen" Batterie, die ev. gasen könnte, ist nicht zulässig. Diese Info gab's u.a. bei Reimo. Auf einer anderen Seite stand in einem Erfahrungsbericht, dass durch austretende (Säure)dämpfe die Sitzkonsole korrodierte.


    Kann, ist aber nicht die Regel. VW verbaute, außer bei den Wohnmobilen, im T4 immer nur ganz normale Säureakkus als Zweitbatterie. Problemlos.



    Zitat

    Original von Tillmann
    Und genau hier setzt meine Frage an: Kann ich eine AGM-Batterie ohne spezielle Ladetechnik einfach an der LiMa laden oder ist ein spezielles Ladegerät notwendig?


    Ja, der direkte Anschluss ist nicht empfehlenswert. Hängt aber auch von den Daten der Batterie und der Ladespannung der Lima ab.


    Zitat

    Original von Tillmann
    Eine Idee, die mir irgendwie nicht aus dem Kopf geht und zu der ich gerne Eure Meinungen hören würde (nachfolgend habe ich die Komponenten in der aufeinander folgenden Reihenfolge aufgelistet):
    Starterbatterie - Absicherung - Trennrelais - Wechselrichter (direkt an die Starterbatterie angeschlossen) - Ladegerät - Bordbatterie.
    Da einzelne Komponenten wie z.B. Wechslerichter relativ günstig geworden sind, könnte dies eine Alternative zu einer besonderen Lademimik für die Bordbatterie sein.


    Ja, klingt ok. Massgeblich für die Installation ist doch aber, was Du alles mit welcher Batterie und mit welchem Strom wie oft betreiben willst. Ist es nicht viel, genügt doch eine normale Säurebatterie, ein Trennrelais (mit Nachladeautomatik) und ein Ladegerät für den Campingplatz.

  • Zitat

    Original von Tillmann
    Ergebnisse bisher: Der Einbau einer "normalen" Batterie, die ev. gasen könnte, ist nicht zulässig. Diese Info gab's u.a. bei Reimo. Auf einer anderen Seite stand in einem Erfahrungsbericht, dass durch austretende (Säure)dämpfe die Sitzkonsole korrodierte.


    Eine einfache Starterbatterie gast. Wartungsfreie Starterbatterien gasen nicht, haben als Verbraucherbatterie aber keine grosse Haltbarkeit.


    Zitat

    Original von Tillmann
    Mit dem angesammelten Halbwissen aus diversen Quellen sieht meine favorisierte Lösung wie folgt aus:
    - Als Zweitbatterie bietet sich eine AGM-Batterie an, wegen Auslaufsicherheit, Zyklenfestigkeit, ... Der Preis ist zwar höher wie bei einer klassischen Starterbatterie, jedoch niederiger wie bei einer Gel-Batterie.


    Genau. Aus Kosten-Nutzen-Sicht meines Ermessens die beste Alternative.


    Zitat

    Original von Tillmann
    Und genau hier setzt meine Frage an: Kann ich eine AGM-Batterie ohne spezielle Ladetechnik einfach an der LiMa laden oder ist ein spezielles Ladegerät notwendig?


    Brauchst Du nicht. Wenn Du BJ <= 1999 hast, könntest Du über temperaturkompensiertes Laden nachdenken. Ab BJ 2000 kann die Lima es serienmässig. Der Aufwand übersteigt aber i.d.R. den Nutzen.


    Gruss
    Consuli

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  • Zitat

    Original von UdoZ



    Ja, der direkte Anschluss ist nicht empfehlenswert. Hängt aber auch von den Daten der Batterie und der Ladespannung der Lima ab.


    Warum?


    Consuli

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  • Zitat

    Original von consuli


    Eine einfache Starterbatterie gast. Wartungsfreie Starterbatterien gasen nicht, haben als Verbraucherbatterie aber keine grosse Haltbarkeit.


    Das ist falsch, jede Nassbaterie kann gasen. An deiner Stelle würde ich aus kostengründen eine Nassbatterie verbauen. Nassbatterien haben die Möglichkeit einen Schlauch anzuschließen um entstehende Gase aus dem Fahrzeug zu leiten.

  • Meines Wissens werden bei einer wartungsfreien Batterie der Wasserstoff und der Sauerstoffs an einem Platinkatalysator fast vollständig wieder rekombiniert. Das Überdruckauslassventil ist nur für den Notfall gedacht, falls die Ladeendspannung zu hoch ist und auf reinen Rutsch zu viel Gas entsteht. Viele Hersteller wartungsfreier Batterien warnen sogar explizit vor dem Öffnen und Wasser nachfüllen der Batterie. Von daher kann man davon ausgehen, dass die Gasaustritt nach aussen (=Wasserverlust!) sehr gering ist.


    Consuli

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  • Die letzten 2 Wartungsfreien die ich hier hatte haben nach neuem Wasser verlangt. Unter der Abdeckung befinden sich dennoch Ventile die das auffüllen des destillierten Wassers ermöglichen. Waren beides Banner Batterien

  • Hallo Chris!


    Das Gasen der Batterie hängt auch stark davon ab, wie gut die optimale Ladeendspannung eingehalten wird. Chemisch bedingt ist diese temperaturabhängig.


    Meines Wissens hast Du Baujahr <=1999. Nach Mikarts Information wurde die Lima mit temperaturkompensierter Spannungsregelung erst ab Modelljahr 2000 verbaut. Deshalb wäre es nicht verwunderlich, wenn Du bei Dir im Sommer Wasser nachschütten musst.


    Nichts desto trotz, sollte der Wasserbedarf (und damit auch das Gasen) einer wartungsfreien VRLA Batterie 5 - 10 mal geringer sein als einer nicht-wartungsfreien Batterie.


    Ein AGM Akku hat durch die höhere Säuredichte auch eine höhere Ladeendspannung, sodass Gasungsproblem im Sommer nochmal entschärft wird. Im Übrigen ist das Problem mit Wasser nachfüllen nicht vollständig behoben. Durch das Gasen verschleissen auch die Elektroden schneller.


    Gruss
    Consuli

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  • Ich habe einen MJ99er 05/99 um genau zu sein (fertigstellung 15.05.1999, EZ 16.05.1999). Der Bordeauxrote ist nicht mehr ;) Siehe auch http://calivan.de/thumbnails.php?album=31
    Es waren immer die 2. bzw. 3. Batterien welche auch öfter mit einem Kennlinienladegerät nachgeladen wurden.
    Ob die neue Lima den temperaturabhängigen Regler hat ist mir aufgrund der nicht mehr Wartungsfreien Batterien egal, lieber 2x im Jahr wasser nachgucken. ;) ca. 100€ für ne 95Ah ist ok :)

  • Die optimale Ladeendspannung einer Standard AGM Batterie ist i.d.R. ca. 0.2V höher als bei einer gewöhnlichen Nasszelle.
    Z.B. http://www.rotek.at/produkte/p…tzerhandbuch_Rotek_de.pdf


    Das sollte aber kein Problem sein. Eine geringere Ladeendspannung in Verbindung mit einer nicht-temperaturkompensierten Lima wäre meiner Meinung nach wesentlich problematischer. Bei funzt es jedenfalls ganz wunderbar, auch ganz ohne irgendwelche Elektronik. :D

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  • Hoppla, dass ich damit eine solche Diskussion lostrete, hätte ich nicht gedacht...


    @ consuli: Also, mein T4 ist Baujahr 2000, ebenfalls Modelljahr 2000 (Kennbuchtstabe Y). Von daher sollte er eine LiMa haben, die über eine Temperaturkompensation verfügt. Wie kann ich dies feststellen?


    UdoZ: Die Bilder in der T4-Wiki zum Thema Zweitbatterie sehen so aus, wie wenn VW dort einen "normalen" Akku verbaut hat. Ist aber auch schon ein paar Tage her, dass in Hannover und sonstwo T4s zusammengeschraubt wurden. Und sollten sich die Vorschriften geändert haben, dann ist's bei mir auch nix mit Bestandsschutz, weil wo vorher kein Bestand war, kann auch nichts geschützt werden.
    Du schreibst weiter oben: Es kommt darauf an, was ich alles damit betreiben will: Eigentlich nur die Verbraucher, welche ich bereits angesprochen hatte: Kühlschrank, Licht.
    Da ich meistens mit dem Auto Rundreisen mache, bin ich selten länger als 2 - 3 Tage an einem Ort. Von daher kommt Campingstrom gar nicht so oft als Möglichkeit in Frage.


    Bisher habe ich folgendes mitgenommen: Wie überall gibt es mehrere Lösungen. AGM ohne spezielle Ladeelektronik kann genau so gut funzen wie mit. Die sichere Seite ist jedoch die mit zwischengeschalteter Lademimik.


    Übrigens, was haltet ihr von dieser Batterie?


    Gruss
    Tillmann

  • Zitat

    Original von Tillmann


    @ consuli: Also, mein T4 ist Baujahr 2000, ebenfalls Modelljahr 2000 (Kennbuchtstabe Y). Von daher sollte er eine LiMa haben, die über eine Temperaturkompensation verfügt. Wie kann ich dies feststellen?


    Entweder Mikart fragen, wie man die einzelnen Limas unterscheiden kann. Oder die Bordspannung bei konstanter Motordrehzahl in verschiedenen Temperatursituationen messen.

    Zitat

    Original von Tillmann
    Übrigens, was haltet ihr von dieser Batterie?


    Die Effekta wird mit einem Preisabschlag von 1/3 im Markt gehandelt. Der Hersteller rückt zur Zeit keine Datenblätter raus ( http://www.effekta.de/portal/i…ctionid=4&id=13&Itemid=50 ). Meine Intuition aus 500 Ebaytransaktionen sagt mir, es könnte sich um eine fehlerhafte Serie handeln. Fakten habe ich natürlich nicht.


    Gegenwärtig sind AGM Akkus kaum noch günstiger als Gel-Batterien. Das sah vor einem Jahr noch ganz anders aus. Eine Gelbatterie, wäre auch eine gute Wahl.


    Vielleicht findest Du hier ein von den Maßen passendes Modell:
    Zyklenfähige Batterie bei Ebay. Mit der Modellbezeichnung kannst Du dann in Geizkragen.de etc. weitersuchen.


    Consuli

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  • Ja, aber Manual und LV Text funktionieren bei mir bei der BTL-80 nicht.


    Das Problem der BTL-80 scheint darin zu bestehen, dass sie für den Einsatz im Auto nicht schnellladefähig genug ist. Wird sonst auch nur für Unterbrechungsfreie Stromversorgung eines Computers benutzt, wo dass nicht wichtig ist. Würde ich nicht kaufen.


    Consuli

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  • Stimmt, es findet sich nirgends ein Hinweis. Ich habe selbst noch ein wenig rumgesucht und die Preisdifferenz zwischen AGM und Gel ist nicht mehr wirklich riesig. Allerdings bekommt man bei der AGM mehr Ah für's gleiche Geld.


    Aller Wahrscheinlichkeit wird's in Richtung einer AGM-Batterie hinauslaufen, die Größe wird durch den entsprechenden Platz bestimmt (unter dem Fahrersitz).


    Ich werde mich mal umsehen, und meine Erkenntnisse hier wieder zur Diskussion stellen.


    Schönen Abend noch
    Tillmann

  • Achte auf den Sockel für die Bodenbefestigung (oder lass dir was anderes einfallen) und das maximale maß von 175mm höhe, für 196mm hohe Batterien musst du aus Sicherheitsgründen den Sitz höherlegen.

  • Zitat

    Original von Tillmann
    Ich habe selbst noch ein wenig rumgesucht und die Preisdifferenz zwischen AGM und Gel ist nicht mehr wirklich riesig. Allerdings bekommt man bei der AGM mehr Ah für's gleiche Geld.


    Einen AGM-Akku entläd man aber i.d.R. nur bis 20% Batteriekapazität (weniger tiefzyklusfähig), während viele Gel-Akkus nahezu bis 0% entladen werden können. Dadurch ergibt sich eine höhere Nutzkapazität beim Gelakku. Würd den Strombedarf mal ausrechnen.


    Consuli

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