Der neue Küchenblock - andere Variante

  • Ja, so ist das halt, wenn man zu groß ist... Aber selbst dann, wenn der Tisch im normalen Fahrbetrieb nicht zu benutzbar ist, wäre das kein Problem.


    In dem 1 Jahr wo ich den Bus besitze, habe ich den Tisch exakt 2 x hochgeklappt. Deshalb alles im Grünen Bereich.


    Danke erst mal für Deine Hilfe. Ich werde den weiteren Aufbau bildtechnisch weiter dokumentieren.


    Dirk

  • Moinsen ...


    Hier tun sich ja richtig vielseitige modulare Lösungen auf!


    Bin gerade in Gedanken am tüfteln ... habe ja keinen MVII sondern einen Kombi ...


    - wie könnte man das Element auf Gummiboden und Pilzkopfschrauben festmachen?


    - Wie oft nehmt Ihr die waecobox raus? Wir tun das öfters, und schliessen die dann draussen an Gasbetrieb an. Im Auto Gasbetrieb und Schlafen tun wir nicht ...


    - würde notfalls noch die 2er-Sitzbank daneben passen, auch wenn dann die Schublade nicht mehr aufeht?



    Ich glaube, beim nächsten Treffen würde ich das Modul gern mal live sehen :)

    Indy
    Der Trend geht zum Zweitbus! ... der alte T3 aus der Studentenzeit ist uns wieder zugelaufen :)


  • Welches Treffen ?


    Grüße
    Klaus-TDI

  • Hallo,


    soooo, es ist vollbracht. Die Camping-Kühl-Küchenkiste ist fertig!!!


    Ich habe die Kiste nach Klaus-TDI's Vorlagenfotos gebaut, aber mit einigen kleinen Änderungen bzw. Anpassungen in der Gesamtkonstruktion und auch selbst vermessen. Alles in allem ist diese Kiste sehr chicl und massiv geworden und durch die modulare Bauweise jederzeit umbau- oder erweiterbar.


    Fang ich mal ganz vorne an. Kriterium der Kiste war ja ursprünglich, dass die Waeco-Kompressorkühlbox rein passt und zudem der Klapptisch noch klappbar ist. Zudem sollte sich die Kiste von Fertigboxen optisch abheben. Kochen und spülen ist für mich persönlich nicht notwendig, dafür habe ich mein Vorzelt. Falls der Wunsch danach doch einmal aufkommen sollte, kann man ohne viel Aufwand eine Spül- und Kochgelegenheit nachrüsten.


    Alurahmen: Ich habe mir die Aluprofile bei Weloe.de bestellt. Der Meterpreis für 30x30 war hier recht günstig und man kann die Profile bereits fertig auf Maß gesägt bekommen. Auch das Montagezubehör ist einzeln bestellbar. Nachdem ich alles ausgemessen und eine Zeichnung erstellt habe, wurde das Material ca. 1 Woche nach Bestellung geliefert. Kosten betrugen für alles ca. 150,- Euro. Der Aufbau ging recht schnell, ca. 1 Stunde für das Grundgerüst.


    Ich habe dann das Gerüst in den Bus gestellt und da kamen erste Zweifel, ob ich alles richtig gemessen habe!? Denn bei mir ließ sich der Klapptisch nicht mehr aufstellen, obwohl die Profile der Box schon an der Rückenlehne scheuerten. Was ist passiert??? Was ich nicht wusste, Klaus-TDI ist wohl etwas kleiner als ich und hat seinen Sitz ca. 3-4 Rasten weiter vorne. Ich mit meinen 1,90m muss aber den Sitz ganz nach hinten stellen, sonst passen meine Beine nicht mehr unter's Lenkrad. Also musste eine Lösung her. Entweder ich lasse nur noch meine Frau den Bulli fahren oder die Box muss verschiebbar sein. Unter uns: Möglichkeit 1 schien mir indiskutabel zu sein, also kam nur Möglichkeit 2 in Frage ;)


    Ich habe mich dafür entschieden, die beiden versteckten Winkel, die unter der Schublade sind, so auf dem Schienensystem zu montieren, dass diese zwar fest angezogen sind, aber nicht klemmen. Dieses wurde einfach mit Unterlegscheiben realisiert, eventuell werde ich noch Teflongleiter unterlegen, habe ich aber noch nicht gemacht. Die beiden äußeren Winkel sind leicht zu erreichen und können mit passendem Imbus oder Flügelmuttern schnell gelöst und wieder fixiert werden. Somit erreiche ich, dass ich schnell zwischen Fahr- und Campingbetrieb variieren kann. Also beim Campen = Sitz nach vorne, 2 Imbusschrauben lösen und die Box ebenfalls nach vorne schieben. Fertig!


    Anders als bei Klaus-TDI musste ich unterhalb der Schublade noch zwei Profile in Längsrichtung einsetzen, durch die die gesamte Konstruktion versteift wird und es beim verschieben keine Probleme gibt.


    Holz: Ich war im heimischen Hellweg-Baumarkt und in der Holzabteilung gab es eine große Auswahl an Bastelholzplatten. Diese Platten haben eine Größe von 60x120 und sind in zig Stärken von 3 bis 15mm zu haben. Ebenso kann man zwischen Pappel, Buche (Sperrholz) und Birke (Multiplex) wählen. Preis pro Platte ca. 15-20,- Euros. Pappel ist sehr leicht und wird wohl auch bei Campingausbauern verwendet, aber die Oberfläche schien mir äußerst empfindlich gegen Macken, wenn diese nicht extra beschichtet ist. Buche ist schwerer, aber sehr hart und unempfindlich. Birke (Multiplex) ist eine gute Mischung aus geringem Gewicht und Robustheit.


    Als erstes habe ich mir eine Platte aus Buche in 8mm für die Seitenteile gekauft und zu Hause auf Maß gesägt. Hier tat sich ein bisher unentdeckter Nachteil von Buchenholz auf. Beim Sägen quer zur Faser neigte das Holz sehr zum Splittern und ausfransen. Für die Seitenteile o.k., da man das eh nicht sieht, für obere Box und Schublade aber nicht geeignet. Nachdem die Seitenteile fertig waren, bin ich wieder losgezogen und habe dann Birke-Multiplex-Platten in 9 und 12mm gekauft. Dieses Holz zu sägen ist ein Traum, die Schnittkanten sind sauber und müssen kaum mehr nachgearbeitet werden. Schubladenfront und -boden, sowie der Deckel der oberen Kiste sind aus 12er, der Rest aus 9er. Für die gesamte Küchenbox reichen genau 3 Platten, da das Plattenmaß von 60-120 den gesamten Verwendungsbereich abdeckt. Es gibt fast keinen Verschnitt.


    Lackierung: Nachdem die einzelnen Bauteile komplett gefertigt waren, habe ich sämtliche Teile geschliffen. Auch hier zeigte sich wieder der Vorteil der Birke-Multiplex-Platten. Diese haben von Natur aus eine sehr glatte und feinporige Oberfläche, so dass nur ein kurzer Schleifdurchgang mit 120-240er Papier reichte. Es waren keinerlei Ausbesserungsarbeiten am Holz notwendig. Die Schraubenköpfe an den sichtbaren Seiten habe ich mit normalem KFZ-Feinspachtel verschlossen und nach Trocknung ebenfalls geschliffen.


    Als Lack habe ich einen wasserverdünnbaren Acyllack in Seidenmatt gewählt und dazu eine passende Microfaserrolle für Wasserlacke gekauft. Die erste Farbvariante „Lichtgrau“ ist wie bei Klaus-TDI auch bei mir im Keim erstickt worden... Also haben wir uns auf „Lichtblau“ geeinigt. Im Nachhinein muss ich sagen, dass mir die Farbe ausgesprochen gut gefällt und super zur Tom&Tom Inneneinrichtung passt. Die Lackierung ist genial geworden. In 2 Durchgängen habe ich eine absolut ebenmäßige und staubfreie Oberfläche erhalten, da der Lack innerhalb weniger Minuten abtrocknet und Flugobjekte keine Chance haben. Entgegen dem Herstellerhinweis habe ich die 2. Lackschicht nass in nass aufgetragen. Dies hat den Sinn, dass ich die untere Lackschicht mit der Rolle wieder leicht „anlöse“ und die Oberfläche strukturiert wird, so wie eine Orangenhaut. Wer es lieber glatt mag, muss die 1. Schicht 12 Stunden trocknen lassen, anschleifen und nochmals lackieren.


    Ich kann nur jedem empfehlen KEINEN Kunstharzlack auf Verdünnungsbasis zu nehmen. Erst mal ist das voll die Sauerei, weil alles mit Terpentin gereinigt werden muss und zweitens braucht der Lack ewig zum Trocknen. Ich hatte einen Probeanstrich in Lichtgrau durchgeführt und nach 2 Tagen war die Farbe immer noch nicht schleifbar. Dafür hatten sich mehrere 100 unerwünschte Partikel auf dem Lack abgesetzt, einfach nur scheußlich. Wer also keine Lackierkabine zu Hause hat, dem empfehle ich auf jeden Fall Acryl.


    Endmontage: Alles Fertig! Es konnte also an die Endmontage gehen. Ich bin kein Schreiner und habe auch nur recht eingeschränkte Schreiner-Fähigkeiten, trotzdem ist alles ausgesprochen passgenau geworden und ließ sich einfach zusammensetzen. Nochmal schwitzen musste ich bei der Montage der Push-Lock-Verriegelungen für die Schublade. Da diese erst gestern geliefert wurden, konnte ich die erst zum Schluss montieren. Hätte mir jemand gesagt, dass die 15mm Einbautiefe benötigen, hätte ich meine Schubladenfront ja nicht aus 12er Holz gefertigt. Also musste ich noch eine 3-4mm starke Leiste einleimen, diese ist aber auf der Innenseite und unsichtbar. Tja, Learning by Doing... so ist das halt...


    Nachdem ich bis auf ein paar Kleinigkeiten alles fertig habe, muss ich sagen, bin ich auf das Ergebnis echt stolz und sehr zufrieden! Kosten für die Box betrugen inkl. Kleinteile und Lack ca. 250,- Euro. Nicht billig, aber preiswert und dazu sehr individuell.


    Vielen Dank an Klaus-TDI für meine hoffentlich nicht allzu nervigen Fragen und Deine Geduld!!!


    Grüße, Dirk

  • Zitat

    Original von Spinne
    ...............


    Vielen Dank an Klaus-TDI für meine hoffentlich nicht allzu nervigen Fragen und Deine Geduld!!!


    Grüße, Dirk


    Fragen - kein Problem, im Gegenteil.


    Sieht sehr gut aus.
    Darf man die Bilder für die T4-Wiki verwenden ?


    Viel Freude mit dem Teil.


    Grüße
    Klaus-TDI

  • Zitat

    Original von Klaus-TDI
    Noch eine Frage:
    Du hast den Fahrersitz in der letzten Rasterstufe ganz hinten ?
    Wieviele cm Luft ist dann zwischen der grauen Heizungskunststoffschräge und dem Aluprofil rechts unten ?


    Grüße
    Klaus-TDI


    Ja, ist bis zum Anschlag. Es sind genau 10 cm Luft. Gereicht hätten aber 5cm, um den Tisch klappbar zu machen.


    Ich habe 10 cm genommen, weil so die Polster der Schlafbank nicht gegen die Box drücken.

  • Ich bin sehr angetan von Euren Arbeiten! Es gibt nichts schöneres, als in gut beschriebenen Threads zu schmökern, und sich Anregungen zu holen :)


    Chapeau!

    Indy
    Der Trend geht zum Zweitbus! ... der alte T3 aus der Studentenzeit ist uns wieder zugelaufen :)

  • Den Härtetest hat der Küchenblock auf der Skandinavienreise blendend bestanden.
    9000km in 5 Wochen.
    Besonders der Spüleinsatz, in dem niemals gespült wurde - von meinen Damen heftigst als Ablage genutzt.
    Umfassendes Stauvolumen in der Schublade und im oberen Bereich.
    Auch die Kochfunktion im T4, zwischendurch bei schlechterem Wetter durchaus nicht zu verachten.


    Passt so.


    Grüße
    Klaus-TDI

  • Auch unsere Box war im Urlaub ein voller Erfolg. Meine Frau war ebenfalls begeistert, das nix, was mit Kochen und Essen zu tun hat, im Bus oder im Vorzelt rumlag.


    Getränke und verderbliche Lebensmittel in der Kühlbox, daneben im großen Fach fanden weitere Getränkeflaschen und alles, was an Lebensmitteln nicht gekühlt werden muss ihren Platz. Und in der unteren Schublade Töpfe, Tassen, Geschirr usw.


    So aufgeräumt war es noch nie! :D Die Arbeit und Investition hat sich echt gelohnt.

  • Zitat

    Original von Black Magic
    Hallo
    Die Lösung gefällt mir und ich muß auch noch was bauen ......
    In welchem Baumarkt habe ich die Profile schon mal gesehen ? ?( grübel


    Hallo Arno,
    wir sollten uns noch darüber unterhalten...


    Bilder brauchste ja jetzt nicht mehr, die stehen ja schon oben (die blaue Box auf den Bildern ist meine)


    Gruss
    HANS

    Einmal editiert, zuletzt von Hans ()

  • Huhu Arno,


    wir werden zueinanderkommen...


    Ich rufe Dich entweder am morgigen Tag oder Samstag an.


    Das kriegen wir hin... :)



    HANS