T4 Luftheizung B2L startet nicht

  • Hallo zusammen!


    Ich habe einen T4 Multivan BJ 92 mit Luftstandheizung B2L von Eberspächer, die nicht startet.
    Wenn ich sie einschalte läuft das Verbrennungsluftgebläse an und nach kurzer Zeit ist auch das "Tickern" der Benzindosierpumpe hörbar und es riecht etwas nach Benzin. Nach ca 2-3 Minuten schaltet sich die Heizung dann aber komplett wieder ab. Der Bus hat als Bedienteil nur einen 3-Stufen-Schalter (Gebläse - Aus - Heizbetrieb) und den Poti für die Temperaturreggelung. Meine Idee war jetzt, da ich keine Fehler auslesen kann ohne weiteres, dass der Glühstift oder der Flammwächter defekt sein müssten.


    Nun die eigentliche Fragestellung:
    -Gibt es eine Möglichkeit, ohne professionelles Zubehör den Fehler auszulesen (z.B. über Blinkcode mit Prüflampe, so funktionierts bei den im LKW verbauten Webasto Thermo2000ST) ?
    -Hat jemand eine Idee, was noch die Ursache sein könnte, außer Glühstift und Flammwächter?


    Mein nächster Schritt wäre jetzt, in eine Hobbywerkstatt zu fahren, die Heizung auszubauen und zu Hause zu prüfen und zu zerlegen. Gibt es irgendwo Sollwerte z.B. für den Widerstand des Glühstifts zu finden, damit ich das überprüfen kann?


    Viel Dank schon mal und Grüße,
    Bratkarofl

    T4 Multivan 110PS Syncro
    Golf 2 70PS
    Honda CB 500 58PS
    KFZ-Mech, gelernt bei VW/Audi

  • Vielen Dank schonmal, Hermann!


    Ich denke, damit komme ich etwas weiter, aber um den Ausbau komme ich wohl so und so nicht drumherum. Werd das nächstes Wochenende mal in Angriff nehmen und dann sehen was kaputt ist. Könnte ja auch noch der Zündfunkengeber sein, oder die Platine. Masseverbindung ist denk ich auszuschließen, da das Gebläse ja super anläuft.



    Viele Grüße,
    Bratkarofl

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    • Offizieller Beitrag

    Wenn das Gebläse läuft und es nach Benzin riecht, fehlt eigentlich nur der Zündfunke, um das Gemisch zu entzünden. Voraussetzung ist natürlich, dass das Benzin auch bis in die Brennkammer gelangt. Sollte es z.B. durch eine undicht gewordene Leitung schon irgendwo vor der Heizung austreten, wäre die Fehlerquelle schon gefunden.


    Die B2L hat eine kombinierte Glüh-/Zündkerze. Sie bekommt einmal 12V über einen Flachstecker, und einmal die Hochspannung vom Zündfunkengeber.
    Wenn sie weder glüht noch funkt, zündet auch der Sprit nicht, so dass nach angemessener Zeit die Sicherheitsabschaltung erfolgt.

  • Also ich _glaube_ es hat am Auspuff der Standheizung nach Benzin gerochen, nicht sonst irgendwo. Der Bus steht jetzt auch nicht an ner Mardergefährdeten Stelle, würd ich mal meinen (Tiefgaragenstellplatz).


    Naja ich werds ja nachher sehen, Bericht folgt :D :D

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  • Guten Abend zusammen!


    Gestern hab ich die Standheizung ausgebaut, war richtig überrascht, wie groß die ist (von den LKW kenn ich immer nur die Webasto Airtop 2000ST oder ne Wasserheizung deren Typ ich mir nciht gemerkt hab). Leider hat die B2L keinen gesammelten Steckanschluss am Kabelbaum, so dass ich die Heizung gelöst und herausgenommen habe, dann auf einem getriebeheber abgelegt, das Gehäuse geöffnet und die Flachstecker abgezogen habe. Vlt war ich auch einfach nur zu doof, den gemeinsamen Stecker zu finden :D :D :D


    Heute hab ich dann mal die Bauteile durchgemessen, Glühstift und die Temperaturschalter scheinen nichts abbekommen zu haben, alle haben Widerstände zwischen 0,5 und 3 Ohm.
    Bei der Zündspule habe ich sowohl primär- wie sekundärseitig eine Leitungsunterbrechung gemessen, deswegen gehe ich jetzt mal davon aus, dass das Zündmodul die Todesursache ist.


    Bilder gibts im Anhang, habt ihr sonst noch Ideen?
    Ich werde die Glühzündkerze trotzdem mal ausbauen und reinigen / angucken. Aber die kann man ja auch von außen im eingebauten zustand wechseln.


    Gruß,
    Bratkarofl / Matze

    • Offizieller Beitrag

    Ich bin überrascht, wie sauber die Heizung noch ist. Normalerweise holt man aus solchen Geräten erstmal eine Schaufel voll Sand, Maiskörner, Schokoladenpapier und sonstigen Unrat heraus. Auch von Korrosion ist nicht viel zu sehen.


    Den Zündfunkengeber kann man aber nicht mit einem Ohmmeter durchmessen.
    Es sind neben der eigentlichen Zündspule noch elektronische Bauteile enthalten, die eine einfache Durchgangsmessung des Primärkreises verhindern.


    Um zu prüfen, ob der Zündfunkengeber noch arbeitet, legt man die ausgebaute Zündkerze mit dem Gewinde auf Masse, und schließt das Hochspannungskabel an.
    Anschließend legt man 12V an die weiße Leitung (+) des Zündfunkengebers (braun = Minus). Jetzt sollte an der Zündkerze der Funke zu erkennen sein.
    Weder die Zündkerze noch das Hochspannungskabel dürfen berührt werden, solange Versorgungs-Spannung am Zündfunkengeber anliegt. Es besteht Lebendsgefahr!

  • Ah, okay, vielen Dank. Dann werde ich die mal auf diese Weise überprüfen. Dass die Hochspannung gefährlich ist, weiß ich, habe auch schon (leider) Erfahrung damit gemacht (also jetzt nicht bei der Heizung).
    Leider sind sehr viele KFZ-Mech-Azubis so cool, dass sie in der überbetrieblichen Schulung in der KFZ-Innung alles was sie in die Finger kriegen mit ihren Messspitzen anpieksen müssen. Vor allem Sekundärseitige Stecker an Zündspulen. Der nächste, der dann die Primärspannung messen will, bekommt beim starten des Motors erst mal fett eine gewischt (das wäre dann mein part).


    *grübel* wie bau ich mir jetzt im WoZi nen geeigneten Prüfstand, um die vernünftig zu prüfen... :D :D :D


    :wech: Mopedbatterie ausbauen... :D



    €:
    So, hab das ganze jetzt mal als provisorischen Prüfstand aufgebaut und aus meiner Mopedbatterie mit 12V versorgt. Die GLühwendel glüht (und stinkt :D ), aber Funken kommen da keine. müssen die Regelmäßig kommen oder nur einmal am anfang oder nach 10s oder gibts da ne Vorgabe?


    Ich werd inzwischen mal noch das Typenschild suchen, das der Teilemensch braucht.
    Ist übrigens doch eine mit Vorwahluhr im Instrumentenbrett.



    €2:
    Ja, dass sie innen so sauber ist, hat mich auch überrascht. Der Bus ist jetzt fast 20 Jahre alt, hat also schon mindestens einmal eine neue Brennkammer bekommen (urgs, das ist wohl auch bald wieder fällig), oder muss die nur geprüft werden, ob sie noch in Ordnung ist? An Unrat haben wir da drin nur zwei Pflaster gefunden (lecker). Hab heute in der Werkstatt das Zündmodul nochmal mit meinem "gescheiten" Multimeter durchgemessen, dabei hatte ich auf der Primärseite wenn ich ein bisschen am Kabel gewackelt habe, hin und wieder mal einen Widerstand im M-Ohm Bereich und manchmal eine Unterbrechung. Sekundärseitig einen mit der Zeit ansteigenden Widerstand beginnend bei 30-50 Ohm, steigend auf über 150 (dann hab ich aufgehört zu messen). Kann das sein, dass die Spule sich durch den Prüfstrom so erwärmt hat, dass der Widerstand derart ansteigt ?(

    • Offizieller Beitrag

    Vorsichtshalber nochmal ohne Zündkerze testen (Schraubenzieher o.ä. als "Zündkerze" nehmen).
    Wenn immer noch kein Funke entsteht, hat´s der Zündfunkengeber hinter sich.
    Der gibt übrigens solange "Dauerfeuer", bis der Strom über den Thermoschalter (weiße Leitung verfolgen) nach erfolgter Zündung unterbrochen wird.

  • Jippie :)


    Zündfunkengeber jetzt nochmal mit ner Schraube als Kerze geprüft, aber der tut nix, funken tuts immer nur an der letzten stelle, an der ich den primärkreis schließe.


    Hab jetzt mit Hilfe eines sehr netten Knoll-Autoteile Mitarbeiters am Telefon den genauen Typ meiner Heizung festgestellt - eine 201689 - und verschwind dann mal zum lokalen Knoll-Händler, Zündfunkengeber bestellen :wech:


    €: Der Thermoschalter ist der oberhalb der Kerze, oder?

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    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Bratkarofl



    €: Der Thermoschalter ist der oberhalb der Kerze, oder?


    Es gibt zwei....
    Zu dem für die Flammenerkennung (schaltet bei Erwärmung die Zündung aus bzw. sorgt beim Abschalten für den Gebläse-Nachlauf) führt die weiße Leitung von Glühkerze bzw. Funkengeber.
    Der zweite Thermoschalter ist der Überhitzungsschutz, der die Leitung zur Spritpumpe unterbricht, wenn der Wärmetauscher zu warm wird. Gleichzeitig geht das Steuergerät in Störung.

  • Heute hab ich den Zündfunkengeber abgeholt.
    Zu Hause gleich mit bekanntem Versuchsaufbau ausprobiert, und siehe da: "Bruzzl" :D
    Dann hab ich die Flachstecker, welche sich beim Ausbau der Heizung leider von der Platine gelöst haben, wieder angelötet. Morgen werd ich das Ding noch mit in die Werkstatt nehmen und den Schutzlack auf der Rückseite an den Lötstellen ausbessern. Weiß jemand, ob das ein spezieller "Platinenkontakte-Schutzlack" sein sollte, oder ob man da auch herkömmlichen KFZ-Klarlack hernehmen kann?


    Dann werd ich das Ding morgen zusammensetzen, alle unteren Gehäuseschrauben wieder einschrauben (hatte ich beim Ausbau aus Unwissenheit rausgedreht) und die Heizung transportfähig machen.


    Noch ein paar Bildchen:
    Bild1: Funktionstest Zündmodul
    Bild2: Heizung weg, Lötkolben hin :)

  • Guten Abend!


    So, am Samstag hab ich die Standheizung wieder eingebaut. Hatte Anfangs etwas Schwierigkeiten mit der Anschlussbelegung, aber aufgrund der Kabellängen und der Beschriftung der Platine hab ich's dann doch hinbekommen. Leider war es am Samstag sehr warm (>30°C), so dass ich die Heizung nicht erfolgreich testen konnte. Das Gebläse lief an, aber die Heizung hat weder die Pumpe angesteuert, noch sonst irgendwas gemacht. Auch keinen Fehler angezeigt, oder nach ein paar Minuten abgeschaltet, also gehe ich davon aus, dass sie funktioniert. Kann man die Flachstecker an der Dosierpumpe vertauschen? Die Kabel haben die gleiche Farbe und die Flachstecker sind gleich groß, deswegen bin ich mir nicht sicher.


    Im Anhang gibts mal ein Bild von unserem Schmuckstück :)


    Grüße, Matze

    • Offizieller Beitrag

    Der Dosierpumpe ist es egal, wei man sie anschliesst.
    Da ist nur eine Spule drin, die mit gepulstem Strom versorgt wird.
    Jeder Puls ergibt eine gewisse Menge Sprit...


    Möglicherweise hat die Benzinheizung im Gegensatz zur Dieselheizung eine unterschiedliche Betriebsweise. Verständlich, denn Benzin zuendet ja schon beim kleinsten Funken, während bei Diesel zum Zuenden jedesmal vorgeglueht werden muss....

  • Danke, dann bin ich beruhigt :)


    €:


    Vielen Dank übrigens allen für die Hilfe, das hat mir sehr weitergeholfen :)


    Da ich das mit der Vorstellung am Anfang irgendwie verschwitzt habe, werd ich das mal hiermit erledigen:


    Mein Name ist Matthias, ich bin 23 jahre alt, gelernter KFZ-Mechatroniker und derzeit im Nutzfahrzeugbereich tätig (sprich, LKW). Wohnen tu ich im schönen Augsburg in Bayern. Der Bus, wegen dem ich hier registriert bin, ist (noch) nicht meiner, er gehört der nahen Verwandschaft, aber in 2-3 Jahren wird er des Alters wegen abgegeben und dann werde ich wohl zuschlagen. Zwischenzeitlich fahre ich mit dem Bus schon regelmäßig mit meiner Freundin in den Urlaub und wir sind beide begeistert von dem Teil :D


    Das wars erstmal, ich hoffe ich kann hier auch was sinnvolles beitragen :rolleyes:


    Gruß,
    Matze

    T4 Multivan 110PS Syncro
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