Beiträge von Wolfman

    sonoerchen: - schau bitte mal aufs Dach, ob da sehr fest sitzender Dreck drauf ist, oder ob sich speziell in den Sicken alles leicht wegwaschen lässt. Im letzteren Fall brauchst Du nur in Rheine durch die Waschstraße zu fahren. Dabei geht es darum, möglichst viel Schmutz kurz vor dem Polieren weg zu bekommen. Da ich immer nur poliere, weiß ich nicht, wo die Autowäsche ist, aber da hilft Dir bestimmt ein Eingeborener oder ein erfahrener Treffen-Besucher. :D

    Über den Kartoffel-Dip kann Volker Dir was erzählen. Er hatte den Fehler gemacht, mich vor eineinhalb Jahren mal probieren zu lassen, und bei uns habe ich den noch nicht gefunden! Also bestelle ich jetzt immer online :D


    Oder irgendwas mit dem Rücken, was via Nerven ausstrahlt. Seit die Gelenke schmerzen, habe ich nämlich keine Rückenprobleme mehr. Vielleicht hatte der keinen Bock mehr auf Wehtun und hat die Schmerzen outgesourced. ;)

    Zitat

    Original von GreenPete
    Das "normale" Jemako Trockentuch funzt auch super.
    Ich weiß aber nicht, ob das dem Lack so zuträglich ist.


    Nehme ich nur für die Scheiben. Beim Lack ist das viel zu schnell feucht und macht Streifen. Das "neue" Tuch soll den gesamten Bus schaffen, ohne Streifen zu ziehen. Was es mir allerdings erst noch beweisen soll.

    Ooops - gar keine Benachrichtigung mehr bekommen über neue Beiträge.


    Also - irgendwie hält sich immer noch irrtümlicherweise das Paket 3 im Angebot, aber das ist auf einem Treffen kaum zu realisieren. Wenn das wirklich notwendig ist und gut werden soll, brauche ich dafür einen kompletten Tag. Somit bekommt Jean-Maries Bussi das Paket 2 und ich werden schauen, dass wir damit so viel raus holen wie möglich. Wichtig ist, dass das Dach auch dort sauber ist, wo die Waschstraßen nicht hin kommen, also an den Sicken, denn sonst verliere ich da locker mal eine Stunde bei der Reinigung. Und wenn Ralph deinen Bus schon mal vorbereitet und abklebt, bekommen wir den weißen Riesen auch noch nachversiegelt an dem Samstag.


    MR.NOIZE sollte dann gerne am Freitag Nachmittag erscheinen, was den Vorteil hätte, dass der leere Donnerstag eventuell kein Rollo spielt, weil ich dann einen Tag länger bei Truempie bleiben würde - falls das dort überhaupt klappt. Das muss ich noch klären.


    Am 09.06. habe ich jetzt erst mal einen Termin beim Doc, weil gerade meine Gelenke Stück für Stück ihren Geist aufgeben, was ich so gar nicht gebrauchen kann. Ich bin zwar schon 57, aber eben noch keine 97, da sollten die Gräten schon noch ein wenig funktionieren, ohne dass man immer mal wieder zusammen zuckt vor Schmerzen. So einen Kack brauche ich nun wirklich gar nicht. Bin aber zuversichtlich, dass irgendwer das hin bekommt. Ob einrenken, belabern oder Pillen ist mir da eigentlich wurscht. Hauptsache, ich kann wieder was reißen. :daumendrueck:


    Ach ja, und zwei Eimer Kartoffelsalat hätte ich gerne, und 2 Dosen Kartoffel-Dip. Von Fischis habe ich noch nichts gelesen, aber da ich Arno nicht auf nur auf die Fischis reduzieren will, frage ich diesmal nicht nach...


    Demnächst werde ich ein neues Trockentuch testen, welches ganz ganz große klasse sein soll zum Bussi trockenwischen nach dem Waschen. Sobald ich Ergebnisse habe, gebe ich Bescheid.

    Zitat

    Original von GreenPete
    Die 20er Brötchentasche war 'ne saugeile Idee c()()l


    Da hatter recht.


    Zitat

    Original von GreenPete
    Wolfgangs Polierfenster im Herbst ist ziemlich spät - die letzten beiden Oktoberwochen.
    Zum Polieren könnte es da durchaus schon etwas zu kühl werden...


    Da hatter auch recht.


    Zitat

    Original von GreenPete
    Die Sommerferien in Hedwig-Holzbein enden mit dem letzten Augustwochenende.....
    Wäre das eine Alternative?


    Noch kann ich planen.

    Nach sozusagen störungsfreier Rückfahrt bin ich dann auch mal wieder zu Hause angekommen.


    Herzlichen Dank an Volker für die Organisation des Treffens, die schicke Tasche und die "Bestückung" meines geliebten Radios! ;)


    Danke auch an all diejenigen, um deren Autos ich mich kümmern durfte, für den Brötchen-Service, den Kartoffel-Dip, den Kartoffelsalat, den Amarula, die genialen Luftaufnahmen, die gute Laune, die netten Gespräche... - es war sehr schön, Euch nach einem Jahr Zwangspause einmal wiedersehen zu dürfen.


    Ich freue mich schon aufs nächste Mal!

    JEMAKO-Bestellung ist inzwischen eingetroffen, Sachen sind zugeordnet und eingetütet, Rechnungen sind geschrieben.


    Ich habe auch noch etwas aufgerüstet. Zweite Poliermaschine zur Sicherheit, falls die alte mal ein Wehwehchen haben sollte, und einen neuen Staubsauger.


    Die Rücktour am Sonntag wird leider nicht so spannend (und so kostengünstig) wie geplant, da ich meinen Hundi erst am 29. April (also satte 10!!! Tage später) abholen kann. !0 Tage länger warten ist sooooooooo KACKE!! :evil:


    Aber aufs Treffen freue ich mich schon sehr.

    Versiegelung/Konservierung


    Die Konservierungsschicht auf dem Lack soll diesen vor mechanischen und vor Witterungseinflüssen möglichst gut schützen. Dies bedeutet übrigens nicht, dass ein versiegeltes Auto beispielsweise keine Mikrokratzer in der Waschstraße mehr bekommt. Allerdings sind diese Mikrokratzer lediglich in der Versiegelungsschicht zu finden und nicht im Lack selber.


    Nun haben wir also ein fertig auf Hochglanz poliertes Auto vor uns stehen. Wer dies mit einem Kombiprodukt erreicht hat, also einem, welches poliert und gleichzeitig eine Schutzschicht aufträgt, kann sich eine weitere Versiegelung/Konservierung sparen.


    Wer lediglich poliert hat, sollte sich nun um eine Konservierung kümmern, um den vollkommen „nackten“ Lack zu schützen. Dies kann mit einem der auf dem Markt angebotenen Wachse geschehen, mit einer hochwertigen Versiegelung oder mit einer Nano-Versiegelung.


    Bei Wachs sollte man meiner Meinung nach zu einem sehr hochwertigen Carnubawachs greifen, um die Arbeit, die man sich bei der Lackaufbereitung gemacht hat, möglichst lange zu schützen.


    Ich persönlich verwende die Edel-Vesiegelung, die Mario im T4Forum bekannt gemacht hat und die hinsichtlich Anwendung und Beständigkeit herausragende Eigenschaften besitzt. Unter normalen Bedingungen bietet diese Versiegelung ungefähr ein Jahr lang Schutz. Da sie im freien Handel nicht angeboten wird, müsstet Ihr bitte mit mir in Verbindung treten, wenn Ihr sie anwenden möchtet. Damit könnt Ihr Eurem aufbereiteten Auto auf einfachste und kostengünstigste Weise auch weiterhin selber einen professionellen Schutz gönnen (sofern die erste Versiegelung nach der Aufbereitung auch mit der Edel-Versiegelung erfolgte).


    Wer mit seinem Auto 60.000 km oder noch mehr im Jahr fährt und jede Woche mindestens einmal in die Waschstraße fährt, müsste den Wachs wahrscheinlich mindestens vier Mal im Jahr und die Vesiegelung mindestens zwei Mal im Jahr erneuern (lassen). Speziell in diesem Fall macht meines Erachtens die Nano-Versiegelung am meisten Sinn. Diese bietet einen noch etwas glatteren und noch etwas härteren Oberflächenschutz, der zudem noch länger hält, ist aber hinsichtlich der Preiswürdigkeit nur in dem genannten Fall wirklich sinnvoll, da man die Konservierung nicht alle paar Monate erneuern (lassen) muss. (Auf einem Garagenfahrzeug mit einer Fahrleistung von 15.000 km im Jahr hält eine Nano-Versiegelung locker 2 bis 3 Jahre.)


    Zur Beachtung: Nano ist zur Zeit ein Modewort. Es gibt kaum noch irgendein Präparat, welches die Hersteller nicht mit dem Zusatz NANO versehen in der Hoffnung, es dadurch besser vermarkten zu können. Logisch, dass unter den genannten Produkten einige sind, die mit Nano so viel zu tun haben wie eine Kuh mit dem Sonntag. Nano zum Dumpingpreis gibt es nicht! Wer also eine Nano-Versiegelung kaufen möchte, die ihre Bezeichnung auch verdient, sollte sich vorher sehr genau informieren, ob das Produkt auch wirklich sein Geld wert ist.


    Für JEDE Konservierung gilt: optimalerweise sollte eine Auffrischung der Konservierung erfolgen, rechtzeitig bevor die alte Konservierungsschicht sich aufgelöst hat. Der einmal aufbereitete Lack sollte nach Möglichkeit gar nicht mehr berührt werden. Dies ist in dem Falle unnötig, wenn nur noch im Bereich der Konservierungsschicht gearbeitet wird.



    Ich werde diese Serie in unregelmäßigen Abständen ergänzen, überarbeiten und weiterführen.

    Wer sich also bisher nie um Lackpflege gekümmert hat, sollte nicht den Fehler machen, sich irgend ein x-beliebiges, billiges Komplettpaket im Internet zu bestellen und einfach loszulegen. Besser ist es meiner Meinung nach, jemanden zu fragen, der etwas von der Materie versteht, sonst könnte mehr Schaden als Nutzen die Folge sein. Für welche (richtige) Methode und für welche (guten) Produkte von welchem Hersteller man sich letztendlich entscheidet, ist sekundär. Viele Wege führen nach Rom, und wer behauptet, dass seine eigene Vorgehensweise und Auswahl an Produkten die einzig Wahre ist, ist in meinen Augen nicht ehrlich. Natürlich habe auch ich meine bevorzugten Mittel verschiedener Hersteller, würde aber niemals behaupten, dass alle anderen Mist sind. Führende Hersteller können es sich nicht leisten, Schrott zu produzieren. Und manchmal gibt sogar lediglich der persönliche Geschmack den letzten Ausschlag, welches der Produkte den Vorzug erhält.


    Auch ist es durchaus möglich, die Arbeiten ohne Poliermaschine zu erledigen. Wenn der Lack noch recht gut aussieht zum Beispiel, oder wenn er einmal von einem Profi aufbereitet wurde und somit der Anfang gemacht ist. Oder wenn man gerne absetzig arbeiten möchte. Heute die Haube, morgen die Kotflügel, nächste Woche das Dach. Zum Beispiel. Nur ein total abgerocktes Fahrzeug wird man alleine mit Handarbeit nicht optimal hin bekommen. Da sollte dann schon die Maschine ran. Hat die ihren Job gemacht, kann die Erhaltungsarbeit wieder mit der Hand erfolgen, sofern man die dafür geeigneten Mittel nimmt.


    Ich empfehle immer wieder, langsam in die Materie einzusteigen und als Anfänger nicht gleich alles machen zu wollen. Ich habe zum Beispiel meine Fahrzeuge anfangs immer aufbereiten lassen, habe Mario bei der Arbeit mehrfach sehr genau zugeschaut und nach einiger Zeit mit einem kleinen Polierteller, einem weichen Pad und einer sanften Politur angefangen mit dem Material, welches Mario mir in die Hand gab. So machte ich weder Hologramme, noch lief ich Gefahr, den Lack irgendwo durchzuschleifen. Wenn man dann einige Erfahrung gesammelt hat, kann man mal eine wirkungsvollere Schleifpolitur ausprobieren (falls notwendig), ein anderes Pad, eine höhere Umdrehungsgeschwindigkeit.


    Für ungeübte Hände ist eine Excenter-Poliermaschine zu empfehlen. Diese rotiert nicht schnell, sondern „schwabbelt“ kreisförmig, wobei der Polierteller sich zusätzlich relativ langsam dreht. Diese Maschine ist für alle diejenigen zu empfehlen, denen die Handarbeit zu mühsam (geworden) ist, da sie sanft arbeitet und man mit ihr nicht so schnell Mist bauen kann. Solange es nicht um stark verwitterte Lacke und tiefe Kratzer geht, kann man mit solch einer Maschine sehr gute Ergebnisse erzielen. Auch mit einer etwas schärferen Schleifpolitur und einem härteren Pad läuft man nicht so leicht Gefahr, unliebsame Ergebnisse zu produzieren, wie das mit einer Rotationsmaschine der Fall sein kann.


    Wenn es dann irgendwann mal eine Rotationsmaschine sein soll, dann achtet darauf, dass sie auch LANGSAM drehen kann. Mein Gerät fängt bei 600 U/min an, wobei ich meist im Bereich um die 800 Umdrehungen arbeite. Und zwar mit einem 125er Pad. Wenn ich die „Rundum-sorglos-komplett-Pakete“ im Internet sehe, überkommt mich oft das Grausen. Minimaldrehzahl um die 1000, und dann ein 150er oder noch „besser“ ein 180er Polierteller dabei. Klasse, damit kommt jeder Anfänger bestimmt supergut klar...


    Was die veschiedenen Polituren angeht – fragt einfach jemanden, der etwas davon versteht. Obwohl ich in Mario einen sehr guten Lehrmeister hatte, habe ich trotzdem inzwischen einen Haufen Geld ausgegeben für Zeugs, was letztlich doch nur rumsteht, weil ich es nicht mehr einsetze. Man kann ja immer mal was Neues ausprobieren, aber das hält sich dann kostenmäßig in Grenzen im Vergleich dazu, sich eine fundierte Grunderfahrung komplett selbst zu erarbeiten. Da ist es deutlich kostengünstiger, auf den Rat eines Fachmannes (nicht zwingend gleichzusetzen mit „Fachverkäufer“) zu hören, der sich diese Erfahrung schon erarbeitet und für diese Erfahrung bereits einiges an Geld investiert hat.


    Also:


    Keinen Bock auf Selbermachen? Dann zum Aufbereiter, eine den Erfordernissen entsprechende Versiegelung in Auftrag geben und RECHTZEITIG nachversiegeln lassen (ist kostengünstiger als zu lange zu warten).


    Ab und zu mal ein wenig am Auto machen wollen? Dann entweder den guten Lack mehrmals im Jahr mit einem Kombiprodukt behandeln, oder einen älteren Lack zunächst aufbereiten lassen und mit der passenden Versiegelung in den entsprechenden Zeitabständen selbst nachversiegeln.


    Lernen wollen, das mal komplett alles selber machen zu können? Dann zum Aufbereiter des Vertrauens und mit ihm zusammen das Auto schick machen. Fragt ihm Löcher in den Bauch und bittet ihn um Empfehlungen und Tipps, wie Ihr am besten anfangen könnt. Sammelt Erfahrungen mit der von ihm empfohlenen Vorgehensweise, bevor Ihr davon abweichende Dinge ausprobiert. Wenn er sich nicht in die Karten schauen lassen will (was durchaus legitim ist, denn er hat viel in seine Ausbildung/Erfahrung investiert und muss irgendwie seine Brötchen verdienen), dann erkundigt Euch nach einem Kollegen, der das zulässt.


    Falls Euch ein tieferer Einstieg in das Thema interessiert, gibt es im Internet eine Fülle an Informationsquellen, zum Beispiel das Fahrzeugpflegeforum, das Autopflegeforum und andere. Aber erwartet bitte keine Patentlösungen, denn die gibt es wie gesagt nicht. Die Fülle an Informationen kann sogar dazu führen, dass Ihr nachher selbst nicht mehr wisst, ob Ihr Männchen oder Weibchen seid. Deshalb meine Empfehlung, Euch zunächst an ein (1!) empfohlenes Konzept zu halten und erst später über den Tellerrand hinaus zu schauen.



    Mit dem Thema "Kratzer" geht es HIER weiter.

    Kratzer im Lack sind blöd, und niemand möchte sie haben. Also weg damit? Nicht zwingend!


    Mikrokratzer und Hologramme


    Mikrokratzer entstehen meist durch Wischen auf dem Lack oder durch Hand- oder Waschstraßenwäsche. Hologramme entstehen durch Polieren mit einer scharfen oder ungeeigneten Politur oder harten oder ungeeigneten Polierpads. Will ich auf Hochglanz polieren, sind Hologramme unerwünscht. Muss ich erst schleifen, sind Hologramme unvermeidbar, aber ich weiß, dass ich da eh noch mit einem zweiten Arbeitsgang rüber muss mit einer Politur-Polierpad-Kombination, die die Hologramme wieder entfernt und den Lack auf Hochglanz bringt.


    Hologramme sind also nur dann Stümperei, wenn sie bei Übergabe des Fahrzeugs an den Kunden noch im Lack sind. Dann bedeutet es nämlich, dass der „Aufbereiter“ keine Ahnung hat oder faul ist und besser seinen Job wechseln sollte. Kommt leider recht häufig vor. Schaut Euch mal uni-schwarze oder dunkelblaue Fahrzeuge genau an. Bei diesen Farben zeigt sich, ob man sein Handwerk versteht oder nicht. Oder aber ob man seine Kunden verarschen will oder nicht.


    Solltet Ihr selber mal ungewollt Hologramme produziert haben, so ist das kein Weltuntergang. Mit der geeigneten Vorgehensweise sind die ohne Probleme wieder weg zu bekommen (Hochglanzpolitur höchsten Glanzgrades mit Schleifanteilen, mittelhartes Polierpad, Excenter-Poliermaschine). Fragt einfach einen Aufbereiter Eures Vertrauens.


    Das Foto unten zeigt Hologramme, die ich hier einmal zur Verdeutlichung in den Lack poliert habe. In so schlimmer Form findet man sie in freier Wildbahn normalerweise nicht.


    Mittlere Kratzer


    Das sind meist einzelne Kratzer, wo halt mal etwas über den Lack geschrapt ist, was da nicht hätte drüberschrapen sollen. Diese gehen nicht bis auf die Grundierung runter, sind aber ziemlich tief in dem Decklack drin.


    Hier muss man sich nun etwas vor Augen führen: prinzipiell ist jede Politur ein Materialabtrag. Bei einer normalen Hochglanzpolitur ist dieser vernachlässigbar. Habe ich jetzt aber einen Kratzer, dessen Tiefe 50 % der Dicke des Lackes entspricht, so kann der zwar grundsätzlich herauspoliert werden, dies geschieht allerdings in der Form, dass der Lack um den Kratzer herum bis zur tiefsten Stelle des Kratzers weggeschliffen wird. Was wiederum nichts anderes bedeutet, als dass Euer Lack an dieser Stelle nur noch maximal die Hälfte seiner ursprünglichen Dicke besitzt. Nochmal ein Kratzer mit derselben Stärke an dieser Stelle, und er geht bis auf die Grundierung runter. Der Lack hat eben nur noch die Hälfte seiner Schutzwirkung. Da stellt sich mir die Frage, ob das wirklich Sinn macht. Und meine Antwort ist eindeutig „nein“. Halte ich für falsch, mache ich nicht. Und erkläre dem Kunden auch immer, warum ich dieser Meinung bin.


    Dass ein Kratzer oft schlimmer aussieht, als er wirklich ist, liegt unter anderem an dem Grat, der sich an seinen Rändern befindet. Ist dieser Grat erst mal wegpoliert und haben sich eventuell bei einem Unilack ohne Decklack Farbpartikel im Kratzer abgesetzt (die später durch die Versiegelung fixiert werden), dann springt er meist lange nicht mehr so sehr ins Auge wie vorher. Darüber hinaus bin ich inzwischen zu der Einstellung gelangt, dass es am sinnvollsten ist, ein „Zweimeterauto“ zu erreichen. Ich meine damit, dass das Auto aus 2 Metern wie neu aussieht, so gut wie nur irgend möglich glänzt und man Kratzer oder Beschädigungen im Lack erst bei ganz genauem Hinsehen aus nächster Nähe entdecken kann.


    Tiefe Kratzer


    Damit meine ich diejenigen, die man deutlich spüren kann, wenn man mit dem Fingernagel senkrecht zur Verlaufsrichtung des Kratzers darüber streicht, und die eventuell auch bis auf die Grundierung oder dort hinein reichen. Diese lassen sich nicht mehr wegpolieren. Ende, aus, basta. Hier ist entweder SmartRepair angesagt, oder man braucht ein wenig Zeit dafür. Grat mit 2000er Schleifpapier wegschleifen, Kratzer säubern, ein Mal Lack (Farbe) auftragen, mehrfach bis zum kompletten Auffüllen Klarlack auftragen, ggf. Schleifen und Hochglanzpolieren. Versiegelung nicht vergessen. Diese Vorgehensweise erfordert alleine schon wegen der Trocknungszeit der Lackschichten sehr viel Zeit, außerdem benötigt man eine seeeehr ruhige Hand und gute Augen. Trotzdem wird es nicht immer so gut werden wie vom Profi lackiert. Ich habe schon Steinschläge repariert, die ich nicht mehr wiederfinde. Und andere, die man noch deutlich sieht. Dafür ist es billiger, wenn man es selbst macht.


    Und wer meint, dass die im Fernsehen angepriesenen Zauberstifte das schon hin bekommen, was physikalisch schlichtweg unmöglich ist, der möge bitte sein Geld zum Fenster hinauswerfen. Wir leben in einem freien Land, in dem Werbefilme das Blaue vom Himmel herunterlügen und wir diesen Schwachsinn auch noch glauben dürfen. Wir müssen es aber nicht.


    Was man erreichen kann, wenn Kratzer nicht zu tief sind, der Aufbereiter sich richtig rein hängt und der Lack es sich gefallen lässt (da gibt es deutliche Unterschiede), zeigt das zweite Foto mit Vorher-Nachher-Schnitt. Ich muss allerdings zugeben, dass dies eines meiner Lieblingsfotos ist, da hier einfach alles passte. Als die Fahrzeugeigentümer ihr Auto abholen wollten, fiel ihnen der Unterkiefer auf die Füße. Da stand ein Auto im Neuwagen-Look, welches vorher eine heruntergerockte Alltags-Möhre war. Das hat schon richtig Spaß gemacht.



    Mit dem Thema "Versiegeln/Konservieren" geht es HIER weiter.

    Das ist nun ein sehr umfangreiches Thema, welches ich versuchen werde so übersichtlich wie möglich zu behandeln.


    Zunächst einmal ist zu klären, welche Behandlung der Lack überhaupt benötigt. Ziel dabei ist es, so viel zu tun wie nötig, aber so wenig und so effizient wie möglich. Das bedeutet, dass ein drei Jahre altes Garagen-Auto mit 30.000 km Laufleistung mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eine andere Herangehensweise benötigt als ein 12 Jahre altes Laternenparker-Fahrzeug in der Großstadt mit einer Gesamt-Fahrleistung jenseits der 200.000 km, an dem bisher nichts gemacht wurde.


    Bei dem jungen Fahrzeug muss der Lack vor dem Versiegeln eventuell nur gereinigt und von Mikrokratzern befreit werden. Dies geschieht meist in einem Arbeitsgang mit Hilfe einer Hochglanzpolitur mit nur feinen Schleifanteilen.


    Bei dem älteren Fahrzeug hingegen kann es im schlimmsten Fall folgendermaßen aussehen: zunächst wird der ausgeblichene Lack mit einer aggressiven Schleifpaste und einem stark abrasiven (Material abtragenden) Pad rotierend poliert. (Siehe Bumblebee's Foto) Dann darf das Fahrzeug erst mal einige Wochen in diesem Zustand herumfahren. Warum? Weil der Lack nachkreiden kann. Das bedeutet, selbst unter einer Versiegelung könnte der Lack wieder ausbleichen, die Finish-Arbeiten wäre also komplett vergebliche Liebesmüh.


    Vorsicht! Je aggressiver man arbeitet, desto mehr muss man auf die Kanten im Blech achten!! Wenn Ihr hier nicht aufpasst, schleift Ihr dort den Lack fix mal nebenbei durch, weil der Druck auf einer Kante viel höher ist, als wenn das Pad sich auf einer geraden Fläche abstützen kann.


    Im günstigen Fall bleicht der Lack während dieser Wochen nur sehr wenig aus, so dass eine Behandlung mit einer Schleifpolitur und einem normal abrasiven Pad als nächster Schritt ansteht. Sieht der Lack hingegen nach den o. g. Wochen wieder fast so aus wie vorher, verlangt dies nach einer weiteren Behandlung mit der Schleifpaste, und dann gilt es zu entscheiden, ob nochmals einige Wochen gewartet werden muss, oder ob gleich der nächste Arbeitsgang mit der Schleifpolitur erfolgen kann. (Wer jetzt durcheinander kommt: bitte nicht Schleifpaste mit Schleifpolitur verwechseln!)


    Nächster Schritt ist die Hochglanzpolitur, um die in jedem Fall bei den vorherigen Behandlungen entstandenen Hologramme (Schleifspuren) zu beseitigen, den Lack auf Hochglanz zu polieren und somit für die endgültige Konservierung vorzubereiten.


    Nun sind aber nicht nur die Bestandsanalyse wichtig und die Auswahl der geeigneten Polituren, sondern auch die Polierpads. Brauche ich ein stark abrasives Pad, nehme ich zum Beispiel ein Wollpad. Außer Schleifpapier ist nichts aggressiver als ein Wollpad. Mir ist sehr wohl bewusst, dass diese Aussage der landauf landab verbreiteten Meinung sowie der einiger „Fachverkäufer“ entgegensteht, die die Wolle (auch) zum Hochglanzpolieren empfehlen. Das ändert aber nichts an dem Wahrheitsgehalt meiner Aussage. Ferner gibt es sehr unterschiedliche Schaumstoff-Pads, von aggressiv bis hin zu supersanft. Das richtige Zusammenspiel aus den verschiedenen Polituren und den unterschiedlichen Pads und den sich daraus ergebenden Kombinationen lehrt einen am besten die Erfahrung.


    Um es noch ein wenig komplizierter zu machen, kann nun noch rotierend oder exzentrisch gearbeitet werden. Rotierend geht schneller, exzentrisch ist sanfter und ungefährlicher.


    Auch bei den Polituren gibt es große Unterschiede, was Schleifgrad und Glanzgrad anbelangt. Darüber hinaus gibt es Polituren, bei denen die Schleifpartikel ihre Wirksamkeit behalten im Gegensatz zu denen, wo die Schleifpartikel sich (gewollt) abnutzen. Letztere haben einen relativ hohen Schleifgrad und gleichzeitig einen – relativ – hohen Glanzgrad. Sie bedürfen aber einer auf sie abgestimmten Vorgehensweise beim Polieren, um ihr Potential auch auszuschöpfen.


    Zu guter letzt gibt es noch die Kombipräparate, die alles können (wollen). Sie können zwar alles, aber nichts vernünftig (etwas lapidar ausgedrückt). Aber auch sie haben ihre Daseinsberechtigung für diejenigen Fahrzeuge, die alle 2 bis 3 Monate damit behandelt werden. Länger hält deren Konservierungsschutz nicht an, und sie besitzen meist auch nur sehr geringe Schleifpartikelanteile, die aber für ein gut gepflegtes Auto in den meisten Fällen vollkommen ausreichen. Recht bekannt und gut ist zum Beispiel Grojet2000. Dabei ist zu beachten, dass Grojet den Lack sehr sanft schleift und reinigt, aber auch im gleichen Arbeitsgang konserviert. Ein derart behandeltes Fahrzeug anschließend nochmals zu versiegeln ist insofern widersinnig, als dass eine Versiegelung sich mit dem Lack verbinden soll, um Dauerhaftigkeit gewährleisten zu können. Wie aber soll sich eine Versiegelung mit einem konservierten Lack optimal verbinden? Eben, das weiß ich auch nicht. Hält vielleicht eine Zeit lang, aber eben nicht so lange, wie es dieselbe Versiegelung auf einem optimal vorbereiteten – nackten – Lack tun würde. Solange man allerdings rechtzeitig (!) die Versiegelung wieder auffrischt, wird’s dem Lack egal sein.


    Nochmal (weil unter dem Begriff „Polieren“ alles mögliche und unmögliche verstanden wird): es gibt Polituren (zum Polieren und Reinigen des Lackes), es gibt Konservierungsmittel (z. B. Wachs, Versiegelung), und es gibt Kombiprodukte (können beides mehr oder weniger anständig). Polieren ist notwendig, um den Lack nachhaltig schick zu machen und für die Versiegelung vorzubereiten. Alles andere ist Pfusch. Wem es nur um eine kurzzeitige Farbauffrischung geht, kann sich ein Pfund Margarine kaufen und das Auto damit einschmieren. Frischt ein ausgeblichenes Rot optisch wieder auf, hält aber nicht vor, da am Lack ja überhaupt nichts verändert wurde. Also wenn, dann bitte richtig.


    „Verkaufsaufbereitungen“ gibt es bei mir aus diesem Grunde nicht. Wenn ein Fahrzeug verkauft werden soll, dann weigere ich mich, den Käufer zu bescheißen. Entweder das Fahrzeug ist ordentlich aufbereitet, d. h. die Optik entspricht dem „echten“ Zustand, oder es wird halt so verkauft, wie es gerade ohne Aufbereitung ist. Kurzzeitiges Aufhübschen ohne Nachhaltigkeit (Fernseh-Tipps wie z. B. Cola auf die Reifen schmieren und ähnlichen Schwachsinn) ist in meinen Augen nichts anderes als Betrug.


    Wer das jetzt alles gelesen und verstanden hat (ich hoffe, ich habe es ausreichend gut erklärt), wird die Frage nach dem Universal-Vorschlag zu einer optimalen Vorgehensweise gar nicht mehr stellen. Trotzdem will ich versuchen, einige Empfehlungen zu geben. Diese Vorschläge richten sich in erster Linie an diejenigen unter Euch, die sich eventuell zukünftig selber um die Pflege ihres Fahrzeuges kümmern möchten, bisher aber keine (ausreichende) Erfahrung sammeln konnten oder ihr Können weiter ausbauen möchten.

    Zitat

    Original von volker v
    @ Wolfman,
    das sollte möglich sein. ;)


    Super, klasse, danke!!!


    Zitat

    Original von GreenPete
    Wolfgang, ich bringe Dir mal 'nen "prophylaktischen Eimer" von dem westfälischen Kartoffelsalat mit.
    Für ein Fertigprodukt kratzt der mit etwas Pfeffer aus der Mühle verfeinert fast an dem von Muttern.
    Satt macht das Zeuch natürlich auch. :D


    Eine sehr gute Idee, Peter, danke, da freu' ich mich drauf!


    JEMAKO-Bestellung ist raus!