Intelligentes Trennrelais im California (Umbauanleitung)

    • Offizieller Beitrag

    Beim T4 California befindet sich das Batterie-Trennrelais im Schrank unter der Kühltruhe.
    Es hat die Aufgabe, die Zusatzbatterien mit der Starterbatterie zu verbinden, um sie während der Fahrt über die Lichtmaschine zu laden.
    Andererseits soll es bei stehendem Motor beide Batterien voneinander trennen, um auch bei erschöpfter Zusatzbatterie den Motor noch starten zu können.
    Die Ansteuerung des Relais erfolgt je nach Baujahr unterschiedlich, so dass das Relais entweder erst anzieht, wenn der Generator Spannung liefert, oder auch bereits beim Einschalten der Zündung (jedoch nicht bei Starten).
    Das alles funktioniert recht gut und hat sich über die Jahre bewährt.


    Allerdings gibt es auch einen Nachteil:
    Wird das Fahrzeug über Landstrom gespeist, also über die 230V-Steckdose, dann wird nur die Zusatzbatterie über das serienmäßige Ladegerät geladen, nicht aber die Starterbatterie.
    Es gibt zwar auch dafür Umbauanleitungen, die aber meist einen Eingriff in die 230V-Anlage erfordern, und daher nicht ganz ungefährlich sind.
    Seit einiger Zeit gibt es intelligente Trennrelais, die man anstelle des werkseitigen einsetzen kann, und die je nach Batteriespannung entscheiden, ob die Kopplung der Batterien sinnvoll erscheint.
    Das hier verbaute Relais misst die Spannung an beiden Batterien, und ermöglicht so auch die Ladung der Starterbatterie über das Ladegerät.


    Am Beispiel eines California Coach von 1995 wird hier der Umbau beschrieben:


    Zunächst wird die Sitzbank soweit nach vorne geschoben, dass das Fach unter dem Kühlschrank zugänglich ist.
    Dazu muss vorher der Anschlag abgeschraubt werden, der sich in der Sitzschiene neben der Schiebetür befindet.


    Anschließend wird das Brett zwischen Wassertank und Kleiderschrank ausgehängt.
    Nach dem Lösen diverser Schrauben kann man die Abdeckungen des Batteriefachs und die unter dem Kühlschrank herausnehmen.


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    Um Kurzschlüsse zu vermeiden, werden die Minuspole der Starterbatterie und die der Zusatzbatterien abgeklemmt (je nach Baujahr ist auch nur eine Zusatzbatterie vorhanden).
    Dazu müssen die Batterien etwas aus dem Fach gezogen werden.


    Vorsicht! Beim Hantieren mit den Anschlusskabeln der Zusatzbatterien darauf achten, dass das zuerst abgeklemmte Minus-Kabel nicht mit einem der Pluspole in Berührung kommt.
    Sonst fliegen die Funken! Auch der Netzanschluss sollte natürlich nicht angeschlossen sein.


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    Danach das werkseitige Trennrelais abschrauben und von den elektrischen Anschlüssen trennen.
    Im Bild wurde der Stecker für die Ansteuerung bereits abgezogen. Er wird später nicht mehr verwendet.


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    Das intelligente Trennrelais benötigt statt der Ansteuerung über die Lichtmaschine lediglich eine Verbindung zum Minuspol des Bordnetzes an Klemme 86.


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    Das Relais verfügt über einen Steuereingang (Start Assist), mit dem die Kopplung der Starter- und der Zusatzbatterie auch bei stehendem Motor ermöglicht wird. Damit könnte man sich quasi selbst Starthilfe geben.
    Dieser Anschluss bleibt frei!


    Der California hat zur Messung der Batteriekapazität einen sogenannten Shunt, über den der gesamte Strom der Zusatzbatterien fließt.
    Dieser Shunt würde bei einem Starthilfeversuch über die Zusatzbatterien mit ziemlicher Sicherheit an die Belastungsgrenze kommen und durchbrennen (wie eine Sicherung).
    Die Folge wäre, dass die Zusatzbatterien dann nicht mehr mit dem Bordnetz verbunden sind.


    Der Anschluss


    Die einzelne rote Leitung kommt von der Zusatzbatterie, und wird mit Klemme 30 verbunden. Ggf. muss der vorhandene Kabelschuh etwas aufgerieben werden, damit er über den Bolzen passt.
    Die rote Zwillingsleitung ist die Verbindung zur Starterbatterie, und wird an Klemme 87 angeschlossen. Diese Kabelschuhe haben 6mm Durchmesser, und sollten direkt passen.


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    An Klemme 86 wird eine Verbindung zum Minuspol hergestellt, den man sich am einfachsten von der Polklemme der Zusatzbatterie holt.
    Oben rechts im Bild erkennt man auch den Shunt.
    Der Stecker für die Ansteuerung des werkseitigen Trennrelais bleibt unbenutzt, und sollte so verstaut werden, dass er keinen Kummer bereitet.
    Die Leitungen der Batterien so verlegen, dass die mechanische Belastung möglichst gering ist, und keine Scheuerstellen entstehen.


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    Hier noch ein Tipp am Rande:
    Oft sieht man, dass Polklemmen einfach stumpf auf die Batteriepole gesetzt und "festgeknallt" werden, bis sich die Schenkel berühren.
    Die Dinger sind konisch, d.h. deren Durchmesser ist oben kleiner als unten.
    Um eine gute und dauerhafte Verbindung zu gewährleisten, müssen die beiden Schenkel u.U. mit einem Schraubendreher etwas aufgebogen werden, damit die Polklemme möglichst weit auf den Polzapfen der Batterie rutscht. Erst wenn der Polzapfen oben etwas übersteht, ist das in Ordnung.


    Nun zum Test:
    Nachdem die Minuspole aller Batterien wieder angeschlossen sind, wird am Display im Fahrerhaus die Batteriespannung abgelesen.
    Dann den Motor starten. Kurze Zeit später sollte die Spannung ansteigen. Ein Zeichen dafür, dass die Lichtmaschine die Zusatzbatterien lädt.


    Um zu kontrollieren, ob die Ladung der Starterbatterie auch über das Ladegerät funktioniert, verfährt man wie folgt:


    Zündung und Scheinwerfer einschalten, aber den Motor nicht starten (damit die Spannung der Starterbatterie etwas abfällt).
    Netzanschluss herstellen und Spannungsanzeige im Display beobachten.
    Bei etwas über 13,5 Volt sollte das Trennrelais nach kurzer Zeit schließen.
    Durch die dann auftretende Belastung (Starterbatterie verlangt nach Strom) fällt die Spannungsanzeige wieder etwas ab.
    Wenn das so ist, hat man alles richtig gemacht, und kann alles wieder zusammenbauen.


    Wer die Möglichkeit hat, den Strom auf der Ladeleitung zwischen den Batterien zu messen, kann natürlich auch diesen Weg gehen.

    • Offizieller Beitrag

    Es handelt sich um das

    Cyrix-ct 12/24V-120A,

    das u.U. bei Tigerexped angeboten wird.

    Das Relais hat 4 Anschlüsse:

    • + Batterie 1
    • + Batterie 2
    • Masse
    • Starthilfe

    Ein Anschluss an die Lichtmaschine oder Zündung ist nicht erforderlich. Das Relais reagiert auf die Spannungen der Batterien. Das ermöglicht z.B. auch eine Ladung der Starterbatterie über das Ladegerät der Zusatzbatterie.
    Darüber hinaus verfügt es über eine Starthilfefunktion, womit man bei entladener Starterbbatterie die Zusatzbatterie als Starthilfe benutzen kann.
    Wenn man die Starthilfefunktion nutzen möchte, muss sichergestellt sein, dass der Kabelquerschnitt zwischen Starterbatterie und Zusatzbatterie den erhöhten Strom bein Start verarbeiten kann.
    Beim California würde zwar der Querschnitt (2x 10mm² parallel) ausreichen, jedoch liegt in der Minusleitung der Zusatzbatterie ein Shunt (Messwiderstand für die Batteriezustandsanzeige), der möglicherweise den erhöhten Strom nicht verarbeiten und durchbrennen kann.