Autopflege 2: Reinigungsknete

  • Ein oft unbeachtetes Hilfsmittel bei der Autoaufbereitung ist die Reinigungsknete. Diese verrichtet ihren Job nach dem Waschen des Fahrzeugs und vor der Politur. Und zwar entfernt sie unter anderem kleine Teerspritzer, wie sie sehr häufig im unteren seitlichen Bereich des Fahrzeugs anhaften, aber auch Flugrost-Flecken, Baumharz-Tröpfchen und ähnliche Verunreinigungen und Ablagerungen. Diese wehren sich meist äußerst hartnäckig gegen ihre Beseitigung und lassen sich beim Polieren selbst durch die Schleifpolitur nur sehr schlecht entfernen.


    Ob die Reinigungsknete bei Eurem Fahrzeug zum Einsatz kommen sollte, könnt Ihr sehr einfach feststellen, indem Ihr nach der Reinigung mit den Fingerspitzen kurz einmal über Motorhaube, Dach, Kofferraum und die Seitenteile streicht. Sollte es irgendwo diese kleinen „Pickel“ geben, spürt Ihr sie sofort.


    Reinigungsknete gibt es bei Petzoldt's – Christian Petzoldt ist der Autopflege-Guru schlechthin und hat auch ein Buch über Autopflege geschrieben – in blau (sanft) und rot (wirkungsvoller gegen sehr hartnäckige Verschmutzungen). Wer nicht sehr geübt ist im Umgang mit der Knete und auch dem Polieren, der sollte auf jeden Fall mit der blauen beginnen, da die rote durchaus Mikrokratzer verursachen kann, die anschließend wegpoliert werden müssen. Alternativ zur Petzoldt's-Knete habe ich sehr gute Ergebnisse mit der gelben Reinigungsknete von Sonax erzielt, die einerseits sehr sanft ist, andererseits aber bei mir in nahezu allen Fällen vollkommen ausreichend war. Zudem bekommt Ihr sie im Set mit einer geeigneten Gleitflüssigkeit in den meisten Autozubehör-Läden oder Baumärkten, die die Produkte der Firma Sonax führen (Sonax Spray & Clay).


    Die Anwendung ist relativ einfach. Nach der gründlichen Lackreinigung die Gleitflüssigkeit auf die zu behandelnden Flächen sprühen und die vorher etwas „durchgeknetete“ Knete ohne Druck auf dem Lack hin und her bewegen. Von Zeit zu Zeit empfiehlt es sich, den Klumpen durchzukneten, damit sich die Schmutzpartikel nach innen bewegen. Anschließend mit einem Mikrofasertuch nachwischen und fertig. Wenn Ihr nun wieder mit den Fingerkuppen über die behandelte Fläche streicht, werdet Ihr merken, dass sich der Lack äußerst glatt anfühlt.


    Gleitflüssigkeit kann man kaufen oder aus Wasser mit einem ganz WINZIGEN Schuss eines nicht rückfettenden Autoshampoos herstellen. Nix Spüli, nix Universalreiniger!


    Was gibt es zu beachten? Die Temperatur sollte wenn möglich 15° C nicht allzu weit unterschreiten. Und die Knete sollte Euch nicht in den Dreck fallen, weil meist kann man sie dann unverzüglich entsorgen. Die Gefahr, ein anhaftendes Sandkorn bei der Reinigung zu übersehen und damit schicke Riefen in den Lack zu ziehen, ist einfach viel zu groß.


    Nach der Benutzung die Knete leicht anfeuchten, vorzugsweise mit entkalktem Wasser, und anschließend in der Box aufbewahren, um einem Austrocknen vorzubeugen.


    Knete vor dem Einsatz:


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    Und danach:


    [Blockierte Grafik: http://www.eckernfoerder.de/images/autopflegetipps/sonax_knete_schmutzig.jpg]


    Petzoldts hat eine Gebrauchsanweisung für die Knete als pdf-Datei ins Netz gestellt. Hier klicken.


    Nun ist das Fahrzeug (fast) fertig für die Politur. Weiter geht’s hier: Abkleben

    Viele Grüße,
    Wolfgang

    3 Mal editiert, zuletzt von Wolfman ()

    • Offizieller Beitrag

    Hi


    so eine Knete hast du mir ja mal in die Hand gedrückt , kannte ich bis dato nicht , aber schon interessant wie man die kleinen Schmuddelpickel damit ab bekommt.


    Wann ist so eine Knete eigentlich hinüber ? Immer wenn sie in den Dreck fällt :klatsch: Klar. :) Aber angenommen man hält das Stück immer tapfer fest und es fällt nie herunter ?


    Ich vermute, das man dann aus dem Bauch heraus sagt , das Dingen ist jetzt einfach zu dreckig?


    Gruß
    Urs

  • Zitat

    Original von urs137
    Ich vermute, das man dann aus dem Bauch heraus sagt , das Dingen ist jetzt einfach zu dreckig?


    Ja, so würde ich sagen. Aber das dauert eine ganze Zeit. Die schluckt schon eine ganze Menge. Wenn man ein Auto zweimal pro Jahr abknetet, sollte sie eiiiinige Jahre lang halten. Meine erste gelbe Knete hatte ich mehrere Monate im Einsatz, dann fing sie langsam an, sich aufzulösen. Wobei das auch an dem Spülmittel gelegen haben kann, welches ich dem Wasser als Gleitflüssigkeit angetan habe. Autoshampoo geht besser. Insgesamt ist die Knete eine Investition, die sich in jedem Falle rechnet. Ich glaube, der Udo kann das auch bestätigen. =)