Warmwasser im Bus

    • Offizieller Beitrag

    Schon seit langer Zeit nervt es mich, dass die Motorwärme nutzlos verpufft, während man für die Warmwasserbereitung zusätzliche Energie aufwenden muss.
    Warum sollte man nicht die Überschusswärme des Motors zur Erwärmung des Brauchwassers nutzen ?


    Ideen wurden hier bereits gesammelt: Warmwasserversorgung


    Nach langer Überlegung haben wir da mal was vorbereitet.......
    Zunächst musste ein geeigneter Platz für den Warmwasserspeicher gefunden werden.


    Hierbei hatten wir kompetente Unterstützung:




    Ich such denn mal einen geeeigneten Platz....



    Hmm.... vielleicht hier ?



    .....oder hier ?



    .....oder doch eher hier ?



    .... oder lieber dort ?




    Ich hab´s: HIER ist der beste Platz !



    Schau´n wir mal, was die Leute so machen.......



    Die waren derweil mitten in den Vorbereitungen.........




    Für artgerechte Verpflegung wurde auch gesorgt.........



    .... und jetzt konnten sie richtig Gas geben, um das (Edel-) Metall zu verbinden.......




    Die ersten Nähte werden geschweißt.........




    Nebenbei wurde schon mal das halbe Gehäuse gefertigt.........


    Irgendwann gab dann das gerade mal 2 Jahre alte High-Tech- Schweißgerät mit getaktetem Netzteil und Hochspannungszündung seinen Geist auf.
    Mit Hilfe von vier "kleinen" Dioden, die zufällig noch vorhanden waren, und einem uralten Schweißtransformator konnte das Problem relativ schnell gelöst werden.....
    Allerdings musste nun zum Anreißen des Lichtbogens eine Kupferschiene herhalten, damit die Wolframelektrode nicht vorzeitig verschleißt.



    Der improvisierte Brückengleichrichter aus ehemaligen Beständen der Hamburger U-Bahn ....



    .... und der Trafo aus den 70er Jahren.....




    ..... sorgten dafür, dass anschließend wieder geschweißt werden konnte, was das Zeug hergab.....



    Kurze Zeit später war die Heizschlange fertiggestellt....



    ... und konnte einer Druckprobe unterzogen werden.
    Alles dicht - trotz 100 Hz-Schweißtechnik!




    Nachdem die Heizschlange am Boden befestigt war..........




    ....... wurden die Rohrstutzen für Heizung und Frischwasser mit der Rückwand des Behälters verschweißt.



    Der fertige Behälter wurde mit 2,5 Bar abgedrückt - und hielt!.
    Der spätere Betriebsdruck beträgt ca. 1,5 Bar.



    Dann bekam er noch Füsse, womit er am Holzboden des Fahrzeugs befestigt wird.
    Die Füsse sind am Ende um jeweils ca. 20mm abgewinkelt, damit auch noch die Isolierung unter den Behälter passt




    Mit dem Beizen des fertigen Warmwasserspeichers
    verschwanden auch die Anlassfarben an den Schweißnähten....




    Nachdem der Behälter eine Nacht lang mit einer Desinfektionslösung auf den späteren Einsatz vorbereitet wurde......




    ....bekam er noch 20mm Isolierung verpasst, damit das warme Wasser auch möglichst lange warm bleibt, und der Tank nicht die Funktion einer Sitzheizung übernimmt.




    Hier sieht man den Warmwasserspeicher in seiner Einbauposition.
    Im Hintergrund kann man die Wasserpumpe und die Leitungen für Füllanschluss und Entlüftung erkennen




    Die vorhandene Abdeckung wurde entsprechend zurechtgedengelt und kann für Wartungszwecke mit wenigen Handgriffen entfernt werden.



    Kurz darauf erfolgte die technische Abnahme.....



    .... die erfolgreich verlief.

  • wieviel Liter soll der Boiler haben? Ich hab das auch überlegt, allerdings müsste ich erst meine Wasserversorgung auf Druckwasser umbauen. Und mir reicht jetzt schon nicht die Zeit für die bereits angefangenen Projekte.


    Aber dokumentier mal bitte schön deine Arbeiten, ich plane ja auch den Umstieg vom kleinen auf den großen Carthago. Ich hoffe ich bekomme in 2 Jahren noch einen, sonst muss ich ihn mir selber bauen.

  • Interessant wäre ggf. noch eine Öffnung gewesen, um nach längerem Betrieb Verkalkungen entfernen zu können.


    Eine zusätzliche Elektroheizung, um das Wasser gelegentlich kontrolliert heiß machen zu können (Legionellengefahr), hätte ich auch noch in Form eines alten Tauchsieders miteingebunden.




    Bzgl. falsch bedrucktem Bier... Ich hab das letzte mal bei nem Kumpel auch was Lustiges getrunken..... :D

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von cali
    Interessant wäre ggf. noch eine Öffnung gewesen, um nach längerem Betrieb Verkalkungen entfernen zu können.


    Eine zusätzliche Elektroheizung, um das Wasser gelegentlich kontrolliert heiß machen zu können (Legionellengefahr), hätte ich auch noch in Form eines alten Tauchsieders miteingebunden.


    Verkalkungen - sofern es sie geben sollte - kann man mit Säure entfernen. Der Behälter besteht komplett aus VA4-Edelstahl und daher beständig gegen Säure und Lauge.
    Einmal im Jahr - nach der Frostperiode - wird das gesamte Wassersystem gereinigt und entkeimt.
    Die optimalen Lebensbedingungen für Legionellen sind: Temperaturbereich 25 bis 50 °C, Frischwassernachspeisung, lange Verweilzeit. Eine Legionellengefahr kann man weitestgehend ausschließen, weil das Wasser im Fahrbetrieb jeweils bis auf Motortemperatur, also ca. 80°, erwärmt wird, und auf Grund der relativ geringen Behältergröße keine lange Verweilzeit zu erwarten ist.


    Eine elektrische Heizung wollte ich von vornherein nicht haben.
    Mein Ziel war es, mit der Energie des warmen Kühlwassers, die man sonst unnütz an die Umgebung abgibt, den Speicher zu beheizen.
    Sollte man nachheizen müssen, weil man mehr warmes Wasser verbraucht hat, als vorhanden war, kann man das notfalls auch über die Wasser-Standheizung machen. Das Heizungsgebläse schaltet man in dem Fall sinnvollerweise nicht ein.

    • Offizieller Beitrag


    Meine Pumpe schafft gerade mal 2 Bar, wenn man sie "gegen die Wand" fahren lässt.....
    Der Entnahmestutzen für das warme Wasser wurde bewusst nicht an die Oberkante des Behälters gesetzt, um einen Ausdehnungsraum von ca. 2 Litern zu schaffen.

    • Offizieller Beitrag

    Inzwischen ist ein Jahr vergangen und das Werk vollendet.


    Der Warmwasserspeicher macht seinem Namen alle Ehre:
    Das Wasser wird warm, sehr warm sogar. Und das bereits nach recht kurzer Fahrzeit.
    Es reicht allemal aus, um sich anständig die Finger zu verbrühen.


    Allerdings werde ich demnächst noch einen Temperaturbegrenzer einbauen müssen.
    Denn falls der Motor einmal richtig arbeiten muss, kann er ohne weiteres auch schon mal über 100° warm werden.
    Das würde bedeuten, dass das Wasser im Speicher irgendwann zu kochen beginnt und in Dampf übergeht.
    Um das zu vermeiden, wird ein Ventil eingebaut, dass über einen 80- oder 90°-Thermoschalter am Behälter gesteuert wird, und das Heizungswasser absperrt, falls die Temperatur überschritten wird.


    Die Isolierung muss noch etwas erweitert werden. Zwar sind schon 20mm drin, aber man spürt trotzdem, dass es darunter warm wird.
    Ein paar Hartschaumplatten rund um den Speicher, und das Problem sollte keins mehr sein.

  • Wie hast du den deinen Boiler in den Heizkreislauf eingebunden?

    MFG Der Franzman


    Je cherche des amis en France, qui parle allemand


    Suche Fort, Festung, Bunker in Frankeich für kleines Geld besser Geschenkt

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Franzman
    Wie hast du den deinen Boiler in den Heizkreislauf eingebunden?


    Mit je einem T-Stück an den Vor- und Rücklauf der Heizung angeschlossen.
    Zum Warmwasserspeicher gehen zwei isolierte 15er Cu-Rohre.
    Die Rohrschlange im Behälter hat 20mm Innendurchmesser.


    Das Aufwärmen kann mit dem Motor oder mit der Wasser-Standheizung erfolgen.
    Demnächst werde ich noch ein Umschaltventil einbauen, womit die Motorvorwärmung abgestellt werden kann, um ein schnelleres Aufheizen zu ermöglichen.

  • Hi Bernd, auf der Sucher nach einem Warmwasserboiler für meinen Crafter bin ich auf diesen Beitrag gestoßen. Sehr interessant. Nur leider sehe ich kann ich die Bilder in deinem Post nicht sehen. Liegt das evtl. an meinem Browser oder sind die nicht mehr dargestellt. Mich würde interessieren welche Abmaße der Boiler hat und wie du das Expansionsvolumen umgesetzt hast. Das ist mir noch nicht schlüssig wie das gehen soll ohne das der Boiler vollläuft?


    Danke und Grüße

    Helge